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Ausbildung + Co IHK Mittlerer Niederrhein: Die Berufsausbildung ist gefragt

Übernahmegarantie: Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung fehlen in vielen Branchen. Die duale Ausbildung bietet den jungen Leuten gute Chancen im Job.

Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Viele Unternehmen in Deutschland haben Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden - sei es im Gesundheitswesen und der Gastronomie, in Handwerksberufen oder in der Logistikbranche. Mehr als 50 Prozent der Betriebe sehen im Fachkräftemangel die größte Gefahr für ihre Geschäftsentwicklung, viele sind bereits akut betroffen. Das gilt auch für die Firmen in der Region. „Der Fachkräftemangel ist trotz der weiterhin schwierigen konjunkturellen Phase ein wesentliches Konjunkturrisiko für die Betriebe am Mittleren Niederrhein“, berichtet Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein. „Besonders betroffen sind etwa das Baugewerbe und die Dienstleistungsbranche.“ Darüber hinaus gehören auch einige Gesundheitsberufe, wie beispielsweise die Altenpflege, schon sehr lange zu den Engpassberufen. Probleme bei der Stellenbesetzung gibt es auch in Jobs, für die eine technische und handwerkliche Ausbildung nötig ist.

Eine gute Grundlage für die Zukunft

Der Bedarf an qualifiziertem Personal bietet jungen Menschen große Chancen. Denn es sind gerade Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, die am häufigsten fehlen. „Die berufliche Ausbildung bietet eine sehr gute Grundlage und öffnet viele Karrieretüren“, zeigt Steinmetz die Vorteile auf.

Sie ermöglicht frühe Verantwortungsübernahme und hält abwechslungsreiche Aufgaben bereit. „Gerade heute tun sich viele junge Menschen jedoch schwer damit, sich nach dem Schulabschluss für einen Weg zu entscheiden.“

Mit dem Start in eine Ausbildung wird man Teil eines Teams, entwickelt sich persönlich und fachlich weiter und lernt seine Stärken und Schwächen kennen. Darauf lässt sich dann der weitere Karriereweg bestens aufbauen. Besonders viele Studienabbrecher loben die Möglichkeit, während der Ausbildung schon praktisch arbeiten zu können. Das Studium war ihnen häufig zu theoretisch. Die Empfehlung des IHK-Experten lautet: Warum nicht umgekehrt? Erst eine praktische Ausbildung beginnen und dann darauf aufbauen.

Einen Schritt voraus

Außerdem winkt bei einer dualen Ausbildung bereits vom ersten Monat an ein Gehalt und das ist oftmals gar nicht so gering. Es gibt allerdings große Unterschiede bei der Bezahlung in den unterschiedlichen Branchen, daher sollten sich junge Menschen gut informieren. „Das Ausbildungsgehalt liegt bei mindestens 649 Euro, viele Unternehmen zahlen aber weit mehr als 1000 Euro im Monat und bieten Azubis auch weitere Benefits“, weiß Jürgen Steinmetz von der IHK. „Studien belegen zudem, dass Fachkräfte mit einer Ausbildung im Laufe eines Berufslebens mehr verdienen können als Akademiker.“ Ausbildungsabsolventen zeichnet dabei eine hohe Praxisorientierung und frühe Verantwortungsübernahme aus. Sie kennen die Prozesse in einem Unternehmen und sind oft flexibel einsetzbar. Wenn sie sich dann noch berufsbegleitend weiterbilden, sind sie anderen externen Bewerbern einige Schritte voraus.

Gerade mit Blick auf die vielen Arbeitnehmer aus der Generation Babyboomer, die bald in Rente gehen, werden sich für junge Menschen viele Karriereoptionen in den Unternehmen ergeben. Eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung bedeutet also quasi schon eine Übernahmegarantie und gute Karrierechancen.

Von Brigitte Bonder


Tipps für den Messebesuch

Die Corona-Pandemie ließ sie einige Zeit nicht zu, doch die Ausbildungsmessen in der Region sind zurück. Eine gute Vorbereitung auf den Besuch lohnt sich.

1. Online-Recherche

Eine Ausbildungsmesse versammelt oft viele Arbeitgeber an einem Ort. Klar ist: Bei der Menge an Ausstellern wirst Du nicht mit jedem sprechen können - und das ist auch gar nicht der Sinn eines Besuchs. Die Veranstalter der „Einstieg“Messen beispielsweise raten deshalb, sich zunächst online ein Bild darüber zu machen, wer überhaupt als Aussteller dabei ist. Mache Dir eine Liste, welches Unternehmen oder auch welcher Ausbildungsberuf für Dich interessant ist und leg eine Reihenfolge fest, welches Gespräch für Dich am wichtigsten wäre. Achtung: Manchmal kann man vorab mit den Ausstellern Gesprächstermine vereinbaren. Oft gibt es auf Ausbildungsmessen auch Vorträge, etwa zu bestimmten Ausbildungsberufen, zu Arbeitgebern oder auch zu Themen wie Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräch. Notiere Dir die Uhrzeiten der Vorträge, die Dich interessieren, und plane Deinen Messetag entsprechend.

2. Fragen und Antworten vorbereiten

Ziel des Messebesuchs ist es nicht, sich schüchtern und unauffällig Info-Broschüren von den Ständen mitzunehmen, sondern aktiv ins Gespräch mit den Ausbildungsbetrieben zu kommen. Schließlich geht es ja darum, einem Ausbildungsplatz näherzukommen. Außerdem kannst Du Dir Fragen überlegen, die Du den Betrieben stellen möchtest.

Die Experten von Planet-Beruf.de, dem Ausbildungsportal der Bundesagentur für Arbeit, empfehlen folgende Fragen: Wie läuft die Ausbildung ab (Inhalte und Aufbau)? Welche persönlichen Eigenschaften, Charakterzüge und Vorlieben sollte ich mitbringen? Wie ist der Betrieb aufgebaut? In welchen Bereichen des Betriebs werde ich als Azubi eingesetzt? Wie läuft das Bewerbungsverfahren ab?

Außerdem solltest Du Dich auf Fragen vorbereiten, die Dir gestellt werden. Das könnten beispielsweise sein: Warum interessieren Sie sich gerade für diesen Beruf? Was interessiert Sie an unserem Unternehmen? Was können Sie uns über sich erzählen? Was wissen Sie über uns, unsere Produkte oder unsere Dienstleistung?

3. Auf der Messe punkten

Am besten erstellst Du auch ein Kurzprofil von Dir oder einen Lebenslauf, den Du bei den Ausstellern, die Dich besonders interessieren, hinterlassen kannst. Wichtig: Nehme etwas mit, um Dir während des Gesprächs Notizen machen zu können. Nur so behältst Du den Überblick, mit welchem Unternehmen Du gesprochen und wo Du etwas vereinbart hast: Wie hießen meine Gesprächspartner? Wem sollte ich eine ausführliche Bewerbung schicken? Auf die Gesprächspartner von der Messe kannst Du Dich bei einer späteren Bewerbung auch beziehen.

Es gibt zwar keinen bestimmten Dresscode für den Messebesuch, aber Du solltest gepflegt aussehen, also ordentliche und saubere Kleidung tragen und freundlich auftreten. Damit Personaler erkennen, dass Du offen und ansprechbar bist, solltest Du mit einem Lächeln und Blickkontakt auf einen Stand zugehen.

4. Beispiel einer Bewerbung mitnehmen

Es gibt vor Ort häufig die Möglichkeit zum kostenlosen Bewerbungsmappen-Check. Das Angebot solltest Du unbedingt wahrnehmen, wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Dein Anschreiben für die Unternehmen gut ist oder Dein Lebenslauf korrekt aufgebaut ist.

Von Isabelle de Bortoli

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