Ausbildung & Co. Niederrhein Nord Die weite Welt der MINT-Berufe

Die sogenannten MINT-Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, und Technik Naturwissenschaften gelten als die Berufe mit der sichersten Zukunft für die nächsten Jahrzehnte. Von Heike Karsten

Foto: Gettylmages/Katarzyna Bialasiewicz

Кaum jemand weiß, dass zu den MINT-Berufen mehr als 170 duale Ausbildungen gehören. Das bedeutet gleichzeitig eine Vielfalt an Tätigkeiten, Arbeitsorten, Fähigkeiten und Kompetenzen. MINT - das steht als Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. ,,Die rasant zunehmende Digitalisierung erhöht den Stellenwert dieser Berufe und damit den Bedarf an MINT-Fachkräften. Deutschland ist geprägt von großen, aber auch kleinen und mittelständischen MINTUnternehmen, die stetig auf der Suche nach Nachwuchs sind", heißt es auf der Informationsseite der Bundesagentur für Arbeit.

Rar besetzt sind die MINT-Berufe nicht. Rund ein Fünftel aller deutschen Berufstätigen ist in diesem Sektor beschäftigt. Aufgrund der rasant fortschreitenden Digitalisierung wächst auch der Bedarf. Besonders für junge Menschen weisen diese Berufe eine hohe Attraktivität auf, denn im Informationszeitalter durchdringt das Internet mittlerweile alle Lebensbereiche. Die Welt wird immer technischer: Smart Homes und selbstlenkende Autos sind keine Zukunftsvisionen mehr. Gleichzeitig müssen aber auch die Umwelt und Ressourcen geschont werden. Das bedeutet: Ohne Naturwissenschaften, Mathematik, Technik und Informatik läuft nichts mehr.

AUSBILDUNG FÜHRT ZU ATTRAKTIVEN JOBANGEBOTEN

Der Oberbegriff MINT steht für eine ganze Reihe von Berufen, die einen Hochschulabschluss erfordern. Zahllose Ausbildungsberufe finden sich vor allem im Bereich der Technik mit vielen freien Ausbildungsplätzen in der Region: Mechatronik, Elektrotechnik und Informatik zählen dazu. Es sind beliebte Ausbildungsberufe, die aber auch eine gewisse schulische Leistung voraussetzen. Wer jedoch erst einmal erfolgreich eine Ausbildung in den technischen MINT-Berufen wie IT-Systemelektroniker, Fachinformatiker oder Elektroniker für Automatisierungstechnik abgeschlossen hat, findet attraktive Jobangebote.

Auch die Pharmaindustrie ist ein interessanter Arbeitgeber für pharmazeutisch-technische Assistenten oder pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte. Die Forschung braucht Nachwuchs bei Biologie/ und Chemielaboranten, biologisch-technischen Assistenten und Chemikanten.

Wer sich stärker zu den Fächern Mathematik und Physik hingezogen fühlt, kann der Forschung große Dienste erweisen. Dazu bedarf es nicht einmal eines Hochschulstudiums. Als mathematisch-technischer Softwareentwickler oder Physiklaborant reicht eine duale Ausbildung. Wer nicht an seinen Heimatort gebunden ist, kann selbst in der Luft- und Raumfahrt Karriere machen, denn auch hier werden allerhand MINT-Fachkräfte gesucht, die am Entwerfen, Entwickeln, Testen und Überwachen von Raumfahrzeugen, Flugzeugen und Satelliten mitwirken.

MEHR JUNGE FRAUEN IN TECHNISCHEN BERUFEN

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Da technische Berufe noch immer von Männern dominiert werden, gibt es inzwischen etliche Initiativen, Fördermöglichkeiten und Programme, um mehr Frauen für die MINTBerufe zu gewinnen. Bei Projekten wie dem ,,Girls' Day" wird versucht, jungen Schülerinnen einen Einblick in die technische Branche zu verschaffen. Dadurch werden neue Perspektiven aufgezeigt und vielleicht kommen dabei sogar unentdeckte Talente zum Vorschein. Noch sind die bevorzugten schulischen Leistungskurse von Mädchen Sprachen wie Deutsch, Englisch und Französisch sowie Musik und Kunst. Naturwissenschaften, Physik oder Chemie wählen sie seltener.

Ebenso gibt es Stipendien, die nur an Frauen vergeben werden, die sich für einen MINT-Studiengang entscheiden. Die Entscheidung für ein MINT-Fach sollte jedoch aus der natürlichen Interessenslage heraus und nicht nach den Karrierechancen getroffen werden - denn jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau, hat unterschiedliche Begabungen.

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