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Autocheck - Fit für den Frühling Was Sie zum Reifenwechsel wissen sollten

Der Tüv rät davon ab, sich nur nach Faustformeln zu richten. Der ADAC hat Sommerreifen mehrerer Hersteller getestet.

Für den richtigen Zeitpunkt zum Reifenwechsel sollten Autofahrer den langfristigen Wettertrend im Auge behalten.

„Von Oktober bis Ostern“, sagt man gerne, wenn es um die Zeit für das Fahren mit Winterreifen geht. Nun lagen die Feiertage in diesem Jahr sehr früh mit Ende März, sodass durchaus auch danach noch mit einem Temperatursturz zu rechnen war. Auch der Tüv rät davon ab, sich strikt nach diesem Leitspruch zu richten - und rät auch bei einer anderen Faustformel zur Vorsicht: der Sieben-Grad-Regel. Manche Autofahrer gehen davon aus, dass Sommerreifen ab sieben Grad Außentemperatur einen besseren Grip haben als Winterpneus. Daher orientieren sie sich für den Wechseltermin an der Temperatur. Das sei zwar vom Grundsatz her korrekt, sagt der Tüv Thüringen. Aber auch diese Faustformel sieht er nur als groben Anhaltspunkt. Denn die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass es früh im Jahr zu warmen Perioden kommen kann, auf die noch kältere um den Gefrierpunkt folgen können. Für den richtigen Zeitpunkt zum Reifenwechsel sollten Autofahrer eher den langfristigen Wettertrend im Auge behalten und gegebenenfalls auf den Rat der Fachwerkstatt hören.

Sommerreifen im Test

Falls jetzt der Kauf neuer Sommerreifen ansteht, dann hat der ADAC eine erfreuliche Nachricht: Gut muss nicht extra teuer sein. Der ADAC hat sich durch das aktuelle Sommerreifen-Angebot für SUV und Autos der unteren Mittelklasse getestet. Das solide Ergebnis: Drei Produkte bekamen die Note „gut“, zwölf„befriedigend“ und einer„ausreichend“. Getestet wurden insgesamt 16 Reifen in der Dimension 215/55 R17.Die Fahrsicherheit stand bei der Bewertung mit 70 Prozent Gewichtung im Vordergrund, mit 30 Prozent schlug die Umweltbilanz zu Buche. Test-Spitzenreiter sind der „PremiumContact 7“ von Continental (Note: 2,0), der „Primacy 4+“ von Michelin (2,1) und der „Ecsta HS52“ von Kumho (2,3). Die drei Bestplatzierten liegen auch in puncto Laufleistung an der Spitze: mit jeweils mehr als 60.000 Kilometern, der drittplatzierte Kumho kam sogar auf knapp 70.000 Kilometer. Die geringe Laufleistung von nur rund 27.000 Kilometern war es auch, die dem Test-Schlusslicht trotz guter Fahrsicherheit nur ein „ausreichend“ bescherte.

Beim Reifenkauf sollte man auch das eigene Fahrverhalten berücksichtigen, rät der ADAC. Wer nicht allzu viel fährt, kommt mit weniger Laufleistung hin. Vielfahrer sind mit einem womöglich hochpreisigen, dafür aber langlebigen Reifen am Ende günstiger unterwegs und schonen die Umwelt. Der Test hat allerdings auch gezeigt: Teuer muss nicht immer am besten sein. Zwischen knapp 100 und gut 180 Euro liegen laut ADAC die jeweils mittleren Preise pro Reifen. Einer der „gut“ benoteten Reifen liegt dabei eher im unteren Bereich.

Radschrauben nachziehen

Übrigens: Nach einem Räderwechsel sollten nach 50 bis 100 Kilometern die Radschrauben noch einmal nachgezogen werden, rät die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Denn in Einzelfällen sei es möglich, dass sich zunächst fest angezogene Radschrauben wieder lockern. Das geschehe meist nicht aufgrund von nachlässiger Arbeit, so die GTÜ, sondern wenn hohe Kräfte auf Felgen und Radnabe wirken. Auch Verschmutzungen oder andere Rückstände könnten Ursache sein.

Wer das Nachziehen nicht in der Werkstatt erledigen lassen möchte, kann dies mit einem einstellbaren Drehmomentschlüssel auch selbst machen. Die Angabe für die notwendigen Werte in Newtonmeter (Nm) stehen in den Fahrzeugunterlagen oder Herstellerlisten im Internet. Wer nachgerüstete Felgen hat, schaut in die dazugehörenden Gutachten. In der Regel sind bei Autos Werte zwischen 110 und 130 Nm üblich. Und ist der Drehmomentschlüssel korrekt eingestellt, knackt er beim Anziehen der Schrauben beim entsprechenden Wert deutlich. Für das Nachziehen muss man das Auto nicht aufbocken.

Info

Wer seine Winterreifen selbst verstaut, sollte sie idealerweise trocken und im Dunkeln lagern, rät der Tüv Thüringen. Aufgrund von UV-Einstrahlung könnten ansonsten die Weichmacher in der Gummimischung schneller verloren gehen. Das kann eine schnellere Alterung nach sich ziehen und das Material spröde und rissig werden lassen. Wer selbst einlagert, kann sogenannte Felgenbäume oder spezielle Wandhalterungen nutzen. Ansonsten werden die Räder auf einer sauberen Unterlage liegend übereinander gestapelt. Reifen ohne Felge sollten stehend aufbewahrt und etwa einmal im Monat um eine Vierteldrehung gedreht werden.

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