Mehr Umweltschutz, weniger Lärm und Luftverschmutzung, höhere Lebensqualität – es gibt gute Gründe, das ambitionierte Projekt Verkehrswende voranzutreiben. Idealerweise kombiniert mit einer Mobilitätswende, also einer stärkeren Nutzung beispielsweise von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern, Elektromobilität oder alternativen Verkehrsformen. Wer sich orientieren will, findet am 28. April von 11 bis 18 Uhr bei der Mobilitätsschau in der Innenstadt von Geldern ein vielfältiges Informationsangebot.
Denn es sind viele Aspekte zu betrachten. Etwa, dass gerade im ländlichen Raum Autos weiterhin eine wichtige Rolle im Verkehrssystem spielen und für viele Menschen unverzichtbar bleiben werden. Dennoch ist es möglich, die Abhängigkeit vom Individualverkehr zu reduzieren und alternative, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern. Dass Mobilität mehr ist als nur Autofahren, das hat man in der Herzogstadt schon vor vielen Jahren erkannt und die Mobilitätsschau ins Leben gerufen. Und so werden auch bei deren Neuauflage in diesem Jahr, erstmals in Regie der Stadt Geldern, letztlich fast alle Facetten der Mobilität präsentiert. Vom Einrad bis zum Vierrad. Motorisiert und nicht motorisiert. Autohäuser stellen an diesem Tag ihr Angebot vor. Neben neuen und umweltfreundlichen Automobilen gibt es auch Scooter.
Die Stadt Geldern widmet sich dem Themenkomplex Umwelt, Klima, Mobilität. Letztlich kann die Mobilitätswende im ländlichen Raum vor allem durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen gelingen. Auf diesem Weg ist man hier schon länger unterwegs mit dem „Nachhaltigen Stadtentwicklungskonzept 2040“. Ein wichtiger Teil dieser Beratungen ist das Fuß- und Radwegekonzept. Das gibt es bereits für die Innenstadt. Nun geht es um die Förderung der Nahmobilität in den Ortschaften; die Planungsphase dafür hat bereits 2022 begonnen.
Beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs bringt sich die Stadt Geldern mit ihrem Mobilitätsangebot Citybus „de Geldersche“ ein. Grundsätzlich gilt: Es ist wichtig, die Bedürfnisse der Menschen zu berücksichtigen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, um eine nachhaltige Verkehrswende zu erreichen. Auch und gerade am Niederrhein als Domäne des Fahrrads gibt es bei der Mobilitätsschau in Geldern zu diesem umweltfreundlichen Verkehrsmittel Interessantes und Neues: aktuelle Modelle praktischer Lastenräder beispielsweise oder Räder mit Elektroantrieb, bei denen Gegenwind nicht länger den Spaß am Radeln nimmt.
Quasi beim Bummeln lässt sich bei der Mobilitätsschau am 28. April ein umfassendes Informationsangebot mit einer Vielzahl von Anbietern entdecken: Autohäuser sind ebenso dabei wie die Stadtwerke und ein Reisebüro; Sanitätshäuser stellen sich vor und auch ein Fitnessstudio, das ein Analysegerät mitbringt, mit dem Besucher sich testen lassen können. Virtual-Reality-Brillen machen sogar erlebbar, wie es sich anfühlt, als älterer Mensch unterwegs zu sein. Ganz grundsätzlich hat das Thema Mobilität eine generationenübergreifende Komponente: So ist zum Beispiel für Jugendliche der Führerschein ein absoluter Meilenstein in Sachen selbstbestimmte Fortbewegung. Doch der Weg bis zur letzten Prüfung ist manches Mal schwer und teuer. Aber auch im fortgeschrittenen Alter oder bei körperlichen Einschränkungen gibt es gute Chancen, individuell unterwegs zu bleiben mit Gehhilfen, Rollatoren, Rollstühlen und Scootern.
Die vom Gelderner Werbering organisierte Mobilitätsschau informiert über all die vielen Aspekte, die ein bewegtes Leben mit sich bringt. Im Rahmenprogramm gehört übrigens ein Kinderkarussell zum Angebot für die ganz junge Generation. Von 13 bis 18 Uhr findet zudem ein verkaufsoffener Sonntag statt.
VON RAINER KAUSSEN
