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Gesund leben im Rhein-Kreis Neuss RFA: Neue Behandlungsmethoden bei Schilddrüsenknoten

Radiofrequenzablation (RFA) im Johanna Etienne Krankenhaus in Neuss: Minimalinvasive Behandlungsmethode für bestimmte Schilddrüsenerkrankungen

Vor der Therapie steht eine umfassende Diagnostik der Schilddrüsenerkrankung.

Schilddrüsenknoten gelten als echte Volkskrankheit. Die meisten Veränderungen sind jedoch harmlos und bedürfen keiner speziellen Behandlung. Verursachen Knoten allerdings Probleme, wie Schluckbeschwerden, Schwellungen am Hals oder Stimmveränderungen, kann eine gezielte Therapie erforderlich sein.

Der erste Ansprechpartner ist der Hausarzt, der eine Anamnese sowie eine Labordiagnostik durchführt. Veränderungen der Schilddrüse können zudem mit einer Ultraschalluntersuchung erkannt werden. „Wird dabei ein Knoten entdeckt, sollte unbedingt eine weitere Abklärung bis hin zu einer Biopsie erfolgen“, betont PD Dr. Winny, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Johanna Etienne Krankenhaus in Neuss. So gelingt die Einschätzung, inwieweit es sich um einen bösartigen Knoten handeln könnte. „Wenn man alle Schilddrüsenknoten betrachtet, liegt das Risiko für einen bösartigen Tumor bei unter fünf Prozent.“

Für die Behandlung ist wichtig zu wissen, ob die Knoten Schilddrüsenhormone produzieren oder nicht. Fachärzte führen hierfür eine Szintigrafie durch. Sogenannte „warme“ oder „heiße“ Areale der Schilddrüse führen oftmals zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen und sind meist gutartig. „Kalte“ Knoten hingegen sind nicht hormonproduzierend. „Bei bösartigen oder krebsverdächtigen Schilddrüsenknoten ist dann eine Operation notwendig“, erklärt PD Dr. Pöhnert, Koordinator des Zentrums.

Bestimmte gutartige Erkrankungen, wie beispielsweise eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine symptomatische Schilddrüsenvergrößerung, sollten ebenfalls behandelt werden. „Eine Therapie kann auch bei subjektiven Beschwerden wie einem Engegefühl im Hals, Schluckstörungen oder Atembeschwerden empfehlenswert sein.“ Jeder operative Eingriff ist mit Risiken verbunden, sodass auch alternative Behandlungsmöglichkeiten betrachtet werden sollten.

Bei lokal begrenzten, krankhaften Veränderungen können auch nicht-operative Verfahren zum Einsatz kommen. „Knoten bis zu einer bestimmten Größe lassen sich mit einer minimalinvasiven Radiofrequenzablation (RFA) veröden, die in örtlicher Betäubung durchgeführt wird“, erklärt PD Dr. Winny das neuartige Verfahren. Dazu wird eine Sonde unter Ultraschallkontrolle in den zu behandelnden Knoten eingestochen und ein gezielter Wechselstrom abgegeben. „Das führt zu einer Erhitzung und Schädigung des Knotens, sodass er durch körpereigene Prozesse abgebaut werden kann.“

Die Radiofrequenzablation wird in Deutschland bereits seit Jahren erfolgreich zur lokalen Behandlung von Lungen- oder Lebermetastasen eingesetzt. „Auch bei Schilddrüsenknoten ist das Verfahren nun eine echte Alternative zur klassischen Operation“, betont PD Dr. Schmid, Chefarzt der Radiologie am Johanna Etienne Krankenhaus. Seinen Erfahrungen zufolge reduziert sich die Größe des Knotens um etwa 50 Prozent, oftmals werden bis zu 70 Prozent erreicht. „Der Vorteil für die Patienten liegt darin, dass kein Schnitt am Hals erfolgt wie bei klassischen Schilddrüsenoperationen.“

Für die Wahl der passenden und den Patientenwunsch respektierenden Therapie ist eine umfassende Diagnostik der Schilddrüsenerkrankung notwendig. So sind Erkrankungen, die die ganze Schilddrüse betreffen oder die an vielen Stellen auftreten, für eine Radiofrequenzablation grundsätzlich nicht geeignet. Das Gleiche gilt für alle krebsverdächtigen Knoten.

Die NGZ-Serie „Gesund leben im Rhein-Kreis Neuss“ wird unterstützt von:

Gesundheitsserie: Die Themen

6. März Endoprothetik
13. März Konservative Orthopädie
20. März Zahnprophylaxe bei Kindern
27. März Pädakustik
3. April Augenheilkunde
10. April Brustkrebs
17. April Gefäßchirurgie
24. April Darmkrebs
25. April Schilddrüse
30. April Biometrische Brillengläser
8. Mai Ambulante Pflege

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