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MEDIZIN DER ZUKUNFT IN DEN STÄDTISCHEN KLINIKEN MG Städtische Kliniken Mönchengladbach: Fußball trifft Zentrale Notaufnahme - die Wahrheit liegt auf'm Platz

In der aktuellen Folge von „Notaufnahme: Samstagnacht“ bei DMAX: Wie wichtige Entscheidungen werden häufig zeitgleich im Minutentakt getroffen. Fünf Stufen der Dringlichkeit erklärt

Treffen wichtige Entscheidungen mitunter im Minutentakt: die Chefärztin der Zentralen Notaufnahme Dr. Annika Stollenwerk und Gesundheits- und Krankenpfleger Simon Floß.

Wenn samstags über 50.000 Menschen Borussia anfeuern und an vielen anderen Stellen in der Stadt gefeiert wird, haben die Ärzt:innen und Pfleger:innen der Zentralen Notaufnahme der Städtischen Kliniken oft besonders viel Arbeit. Wie beim Fußball gilt auch hier: „Grau ist alle Theorie - die Wahrheit liegt auf'm Platz.“ Wer muss sofort behandelt werden? Wer kann etwas länger warten? In der aktuellen Folge von „Notaufnahme: Samstagnacht“ kann man bei DMAX miterleben, wie wichtige Entscheidungen häufig zeitgleich im Minutentakt getroffen werden.

Das Trikot von Florian Neuhaus sieht mitgenommen aus. Das liegt aber nicht am Bundesliga-Abendspiel, das vor einer Stunde im Borussia-Park zu Ende gegangen ist. Denn es ist nicht der Mittelfeldspieler von Borussia, der das Trikot trägt, sondern ein Fan. Und der hat beim Warten auf den Shuttle-Bus eine Flasche an den Kopf bekommen. Der Kopf dröhnt, die Platzwunde ist einen Zentimeter lang. Und der Fan kann zwar gerade nicht so schnell laufen wie ein Profifußballer, steht aber stabil auf den Beinen. Ein Freund hat ihn ins Krankenhaus begleitet. Beide wollen den letzten Zug nach Velbert bekommen. Das wird eng. Denn in der Notaufnahme kommen schon die nächsten Patient:innen an. Einer war bis vor kurzem auch im Stadion. Er ist auf dem Rückweg beim Aussteigen aus dem Taxi vor seinem Hotel auf den Kopf gefallen. Auch er hat eine Platzwunde, kann sich aber kaum auf den Beinen halten.

Omar Sidi, Assistenzarzt für Unfallchirurgie, will nach der ersten Untersuchung ein Schädel-Hirn-Trauma ausschließen. „Sollte es eine Blutung im Kopf geben, wäre das für den Patienten bedrohlich. Das sehen wir nur im CT“, erklärt er.

Fünf Stufen der Dringlichkeit

Viel offensichtlicher ist, was das Problem des Patienten ist, der gerade von Notfallsanitäter:innen gebracht worden ist. Er war nicht beim Fußball, sondern im Festzelt in Speick und hat mit der Faust in ein Glas geschlagen. Die Folge sind tiefe Schnittwunden, eine ist sieben Zentimeter lang. Er hat einiges an Blut verloren. Simon Floß, Gesundheits- und Krankenpfleger in der Zentralen Notaufnahme, erklärt, wie sich die Pfleger:innen und Ärzt:innen einen Überblick über die Dringlichkeit der anstehenden Behandlungen verschaffen. „Wir arbeiten nach dem Manchester Triage System. Klar vorgegebene Kriterien helfen uns, den einzelnen Fall schnell zu bewerten.“ Dabei gibt es fünf verschiedene Stufen von Dringlichkeit.

In diesem Fall bedeutet das: Der Fußballfan mit der kleinen Platzwunde muss noch warten. Zumal jetzt noch ein älterer Patient eingeliefert worden ist, der nach seiner Rückkehr aus dem Türkeiurlaub über starke Luftnot klagt und dessen Allgemeinzustand schlecht ist. Für Julia Hanke, pflegerische Leitung der Zentralen Notaufnahme, bedeutet das: „Wir legen Schutzkleidung an, wenn wir diesen Patienten behandeln, weil er infektiös sein könnte.“ Auf dem Monitor sieht die Pflegerin stabile Vitalwerte.

Ein Röntgenbild der Lunge soll Aufschluss darüber geben, was die Atemnot des Patienten verursacht. Inzwischen ist der Corona-Test ausgewertet: negativ. Julia Hanke kann die Schutzkleidung wieder ausziehen. Das Röntgenbild zeigt leichte Infiltrate - ein Infekt an der Lunge ist also die Ursache für die Probleme des Mannes. Er bekommt eine Antibiose und bleibt im Krankenhaus.

„Nicht erschrecken, jetzt kommt der Piks“

Jetzt müssen die tiefen Wunden an der Hand des Mannes, der sich geschnitten hatte, genäht werden. Er schafft es kaum vom Stuhl auf die Liege. Der Blutdruck ist nach seinem starken Blutverlust stark abgefallen. Darum muss er erst stabilisiert werden, bevor Omar Sidi mit dem Nähen beginnen kann. „Nicht erschrecken, jetzt kommt der Piks der Betäubungsspritze“, sagt der Arzt. Der Mann lässt die Behandlung klaglos über sich ergehen. „Dummheit muss bestraft werden“, sagt er.

Der junge Fußballfan, der eine Flasche abbekommen hat, nimmt lieber mit seinem Freund den letzten Zug nach Velbert, als länger zu warten. Vielen Patient:innen ist nicht klar, dass die Ärzt:innen und Pfleger:innen mit dringenderen Behandlungen beschäftigt sind, zum Teil Leben retten, während sie auf ihre Behandlung warten müssen. Insbesondere dann, wenn lebensbedrohlich erkrankte Patienten im Schockraum versorgt werden müssen und dort ein Großteil des Teams gebunden ist. Das DMAX-Team zeigt mit seinem Blick hinter die Kulissen, nach welchem klaren Schema und mit welchen Abläufen das Team aus Ärzt:innen und Pflegern arbeitet.

Mehr zu der Arbeit der Lebensretter erfahren Interessierte am morgigen Freitag, 2. Februar, 12 Uhr im Eli Talk. Dort berichten Dr. Ira Gabor, leitende Oberärztin Radiologie, Gefäßradiologie & Nuklearmedizin, und Tamara Thome, medizinisch-technische Radiologieassistentin (MTRA), im Gespräch mit René Hartmann über ihre Arbeit in der Radiologie. Zu sehen sind die Interviews auf dem Instagram-Account der Städtischen Kliniken.

Die Filme bei DMAX:
https://dmax.de/sendungen/notaufnahme-samstagnacht

Mehr zur Arbeit in der Notaufnahme:
https://www.sk-mg.de/de/Kurzprofil-2017.htm

Mehr zur Arbeit und offenen Stellen im Eli unter
https://www.sk-mg.de/de/Beruf-Karriere-2.htm

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