Herr Bretschneider, was sind die wichtigsten Trends beim Thema Unternehmensnachfolge?
Andreas Bretschneider Wir haben es heute vermehrt mit jüngeren Eigentümern zu tun das Unternehmen bis zum Lebensende zu halten ist schlicht nicht mehr die Norm. Gleichzeitig ändert sich die Generation der Nachfolger und Käufer.
Die eigenen Kinder sind nicht mehr zwingend die erste Wahl und wollen es oft auch gar nicht sein. Denn nur knapp die Hälfte aller Betriebe bleibt heute noch in Familienhand. Was sich aber nicht geändert hat, sind die hohe Identifikation des Gründers mit seinem Lebenswerk und die vielen, oft emotionalen Hürden beim Loslassen.
Diese Kombination macht die Suche nach dem passenden Nachfolger schwierig. Besonders in ländlichen Regionen läuft die Übernahme dann schleppend - das beobachten wir zum Beispiel auch hier bei uns in Nordrhein-Westfalen.

Was ist aus Ihrer Sicht entscheidend, um den Generationswechsel zu meistern?
Bretschneider Die Weitergabe kann zu einer sehr komplexen Aufgabe werden - vor allem dann, wenn das Unternehmen schon über Jahre mitgewachsen ist. Im Tagesgeschäft landet die Nachfolge aber meist auf der langen Bank - bis es mitunter zu spät ist. Unsere jüngste UBS-Umfrage unter Unternehmern bestätigt, dass die Vorbereitungszeit für Verkauf oder Weitergabe mit ein bis zwei Jahren in der Regel als zu kurz veranschlagt wird. Vier von fünf der befragten Unternehmer, also ganze 81 Prozent, bereuen im Nachhinein, nicht schon früher mit der Planung begonnen zu haben. Das gilt insbesondere für inhabergeführte Firmen, wo Geschäftsführung und Eigentum in einer Hand liegen und somit gleichzeitig die Interessen des Unternehmens und der Familie zu berücksichtigen sind. Denn das birgt Konflikte. Um diese zu vermeiden, braucht es eine sorgfältige Vorbereitung.
Können Sie erklären, warum gerade die familiäre Struktur einen solch großen Einfluss auf die Nachfolge haben kann?
Bretschneider Nehmen wir einmal an, all Ihre Sprösslinge sind qualifiziert und eindeutig gewillt, die Nachfolge anzutreten. Wie entscheiden Sie, wer Ihre Rolle übernimmt und wie gehen Sie mit Ihren anderen Kindern um? Bekommen sie versöhnende Vermögenswerte oder eine symbolische Beteiligung? Und wie stellen Sie sicher, dass Ihr Erbe auch in Ihrem Sinne fortgeführt wird? Solche Entscheidungen werden nicht leichter, wenn Sie selbst jahrelang eins mit Ihrem Unternehmen waren und es zur heutigen Größe geführt haben. Für diese Anforderungen brauchen Sie die richtigen Strategien und Instrumente, die wir mit unseren Kunden entwickeln. Gerade in Zeiten neuer Werte, Patchworkfamilien und Partnern ohne Eheschein sind Unternehmer gut beraten, ihre Fälle vorzeitig vertraglich zu regeln. Nur so lassen sich Vermögenswerte nachhaltig schützen.
Wo setzt Beratungsleistung beim Thema Nachfolgeplanung konkret an?
Bretschneider Jedes Unternehmen ist einzigartig und mehr wert als die Summe seiner Jahresergebnisse. Deshalb steht für uns die persönliche Beratung an erster Stelle, gerade bei der Entflechtung und Planung komplexer Eigentumsstrukturen. Wir versetzen uns immer in die Lage unserer Kunden und nehmen bewusst einen ganzheitlichen Blickwinkel ein. Dieser berücksichtigt nicht nur die jeweilige Vermögensstruktur, die individuellen Wünsche und regionalen Besonderheiten, sondern bezieht auch gezielt steuerliche und rechtliche Aspekte ein. Bei der Nachfolgeplanung empfiehlt es sich ganz besonders, alle Aspekte im Blick zu behalten und frühzeitig zu antizipieren, um Risiken und somit Kosten bei der Weitergabe zu vermeiden. Wer mehr erfahren möchte, ist herzlich zu einem Gespräch bei uns in der Kasernenstraße eingeladen.
Herr Bretschneider, vielen
Dank für das Gespräch!
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