Technologischer Wandel, gesellschaftliche Herausforderungen, hohe Veränderungsbereitschaft: In der heutigen Wirtschaft bleibt vieles häufig nicht allzu lange, wie es war. Das wiederum führt auch dazu, dass sich die Mitarbeitenden immer wieder auf neue Themen einstellen müssen. Dafür müssen sie kontinuierlich ausgebildet werden, weshalb das Konzept des freiwilligen und selbstmotivierten lebenslangen Lernens immer mehr in den Fokus rückt. „Neue Technologien, globale Vernetzung und der demografische Wandel erfordern ständige Anpassungen und Weiterentwicklungen. Für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden ergibt sich daraus eine Vielzahl von Chancen und Herausforderungen“, sagt Sonja Keppler von der Allensbach Hochschule in Konstanz.

Unternehmen seien gefragt, die Qualifikationen ihrer Mitarbeitenden laufend an die sich verändernden Anforderungen anzupassen und Innovation und Kreativität durch den Erwerb neuer Kenntnisse und Fähigkeiten zu fördern, um auf Veränderungen im Markt schneller und effektiver zu reagieren. Das führe wiederum dazu, die Mitarbeiterbindung zu erhöhen, indem Entwicklungsmöglichkeiten und Karriereperspektiven geboten würden, betont die Professorin für Entrepreneurship. Und auch für die Mitarbeitenden selbst sei lebenslanges Lernen ein Weg, ihre Beschäftigungsfähigkeit langfristig zu sichern und ihre Karrierechancen zu verbessern. In einer Arbeitswelt, in der traditionelle Karrierepfade immer seltener würden und individuelle Laufbahngestaltung an Bedeutung gewinne, seien Eigeninitiative und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung entscheidend.

„Die Implementierung einer lebenslangen Lernkultur in einem Unternehmen erfordert strategische Planung, Ressourcen und die aktive Förderung durch das Management. Eine Kultur des lebenslangen Lernens beginnt an der Spitze. Wenn Führungskräfte selbst Lernbereitschaft zeigen, Lernmöglichkeiten nutzen und darüber sprechen, motiviert das auch die Mitarbeitenden. Die Lern- und Entwicklungsziele der Mitarbeitenden sollten zudem Teil der strategischen Unternehmensziele sein. Dies zeigt die Wertschätzung des Unternehmens für Weiterbildung und persönliche Entwicklung“, sagt Uwe Röniger vom E-Learning-Anbieter mybreev aus Viersen.

Und gerade E-Learning und digitale Didaktik spielten dabei eine zunehmend wichtige Rolle, da dies flexible, individuell angepasste und effiziente Lernmöglichkeiten schaffe. Der Hintergrund laut Uwe Röniger: „Menschen lernen unterschiedlich. Die Bereitstellung verschiedener Lernformate und -methoden ermöglicht es den Mitarbeitenden, ihren bevorzugten Lernstil zu finden. E-Learning-Kurse beispielsweise kombinieren Lernen und Unterhaltung und können zu jeder Zeit und an jedem Ort absolviert werden, was die Integration von Lernen in den Arbeitsalltag erleichtert. Die Lerninhalte können an den individuellen Kenntnisstand und die Lerngeschwindigkeit angepasst werden.“

PATRICK PETERS