Auch wenn die Nachfrage langsam sinkt, ist Camping-Urlaub weiterhin stark gefragt. Viele Urlauber unternehmen aufgrund der hohen Inflation weiterhin keine Flugreisen, sondern verreisen mit dem Auto. Auch die Nachfrage nach Miet-Wohnmobilen ist nach Angaben des ADAC Nordrhein weiterhin hoch.

Vor der ersten Camping-Reise mit einem geliehenen Modell sollten sich Urlauber Gedanken über das passende Fahrzeug machen. „Die Wahl hängt grundsätzlich von den individuellen Bedürfnissen der Urlauber ab“, betont Marc Dreckmeier, Marketingleiter bei der Caravaning Informations GmbH. „Entscheidend ist vor allem die Frage, mit wie vielen Personen man verreist und ob man beispielsweise seine Haustiere oder Sport-Equipment mitnehmen möchte.“ Reisemobile sind für Menschen geeignet, die im Urlaub häufig den Standort wechseln. „Autarke Strom- und Wasserversorgung ermöglichen maximale Freiheit und sind ideal für Roadtrips“, weiß der Experte. Das macht die Suche nach einem passenden Stellplatz für eine Pause oder die Nacht einfacher, allerdings ist die Mobilität am Zielort eingeschränkt. Für individuelle Ausflüge, die nicht zu Fuß, mit dem Fahrrad oder ÖPNV gemacht werden können, muss das Wohnmobil jedes Mal zuerst wieder gepackt werden.
Caravans hingegen eignen sich für Urlauber, die in eine Region reisen und dort oft Tagesausflüge mit dem Zugfahrzeug unternehmen möchten. Der Wohnwagen dient dann als komfortables Zuhause auf dem Campingplatz, in dem man den Tag ausklingen lässt. Einsteiger sollten jedoch berücksichtigen, dass ein Wohnwagen auch an- und abgekoppelt werden muss, zudem ist das Fahren und Parken mit einem Gespann schwieriger und insbesondere für Anfänger sind enge Ortsdurchfahrten eine Herausforderung. Wichtig: Bei einem Wohnwagen muss auch das Zugfahrzeug zum Wohnanhänger passen. Die zulässige Gesamtmasse des Anhängers darf das Gewicht des Autos nicht übersteigen.
Beim Ausleihen von Wohnmobilen oder Caravans spielt der Führerschein eine wichtige Rolle. „Man sollte vorab prüfen, welchen Führerschein man hat und welche Fahrzeuge man damit fahren darf“, betont Marc Dreckmeier. Bei Wohnmobilen unter 3,5 Tonnen reicht der normale Pkw-Führerschein Klasse B. Ist das Wohnmobil schwerer, wird mindestens die Klasse C1 benötigt. Damit dürfen Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen gefahren werden. Bei Gespannen mit Wohnanhängern unter 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, inklusive Pkw, reicht Klasse B aus. Für alles darüber sind wieder größere Führerscheinklassen notwendig. Voraussetzung für die Anmietung ist neben einem geeigneten Führerschein häufig ein Mindestalter von 21 Jahren. „Viele Modelle sind gezielt auf Einsteiger ausgelegt, empfehlenswert ist eine ausführliche Beratung beim Fachhändler“, weiß der Caravaning-Experte. „Der stellt die richtigen Fragen und gibt Tipps dazu, welches Fahrzeug zu den eigenen Urlaubsplänen passt.“


Miet-Wohnmobile sind oftmals Monate im Voraus ausgebucht. Wer kurzfristig noch ein Fahrzeug sucht, sollte im erweiterten Umkreis um den Wohnort suchen. „Grundsätzlich empfehlen wir, möglichst früh zu buchen, denn Mietfahrzeuge sind in der Feriensaison sehr begehrt“, heißt es seitens des Caravaning Industrie Verbands. „Es lohnt sich aber auf jeden Fall, bei Fachhändlern nachzufragen, die oftmals doch noch das ein oder andere Mietfahrzeug auf Lager haben.“ Bei Reisen ins Ausland besteht auch die Möglichkeit, das Wohnmobil erst im Urlaubsland entgegenzunehmen und die Anreise mit Auto, Bahn oder Flugzeug zu organisieren. In diesem Fall rät der ADAC Nordrhein dazu, darauf zu achten, dass das Fahrzeug bereits mit dem notwendigen Camping-Equipment ausgestattet ist.
Bei der Routenplanung sollten Urlauber realistisch bleiben und keine zu großen Entfernungen planen. Für einen entspannten Urlaub in der Hochsaison kann auch das Vorbuchen eines Stellplatzes sinnvoll sein. Bei den Übernachtungsmöglichkeiten gibt es inzwischen eine große Vielfalt. Neben Campingplätzen findet man auf vielen Reiserouten auch Stellplätze, die sich für kürzere Aufenthalte eignen. Sie liegen oft in der Nähe von Touristenattraktionen und sind der ideale Ausgangspunkt, um die Umgebung zu erkunden. Auch immer mehr Bauernhöfe und Weingüter bieten solche Plätze an. Und das können wahre Idyllen abseits der Hauptrouten sein. VON BRIGITTE BONDER