(jme) Uwe Gerstenberg ist Geschäftsführer der consulting plus GmbH, einem etablierten Sicherheitsberater und -dienstleister mit jahrzehntelanger nationaler und internationaler Erfahrung. Und er ist Autor des Booklets ,,Masterplan Sicherheit. Lösungswege für eine sichere Stadt". In der ersten Diskussionsrunde des 6. RP-WirtschaftsforumsSicherheit wies er darauf hin, dass viele Risiken wie etwa Extremwetterereignisse oder Pandemien eben nicht mehr nur hypothetisch eintreten können, sondern schon Realität geworden sind.

Er fragt: ,,Wir alle erleben den Klimawandel und seine Auswirkungen hautnah. Jedes dieser Ereignisse beeinflusst unser gesellschaftliches Leben intensiv und nachhaltig. Was können oder müssen Städte und Gemeinden präventiv unternehmen, wenn es darum geht, eine Stadt durch konkrete Maßnahmen widerstandsfähig, resilient zu machen?"
Zunächst, meint Gerstenberg, müsse analysiert werden, welche Risiken für jede Stadt bestünden. Also bedürfe es zunächst einer Bestandsaufnahme aller Risiken. „Neben den Naturereignissen gehören sicherlich auch menschliches Versagen, Nachlässigkeit und Routine sowie Kriminalität und Terrorismus dazu."
Deutschland, so Gerstenberg, sei das einzige Land, das sich einer doppelten Wende in der Stromerzeugung verschrieben habe. ,,Einerseits reduzieren wir die fossilen Energieträger zugunsten erneuerbarer Energien. Andererseits steigen wir aus der Kernkraft aus. Die Risiken der Energiewende, die für die Gesellschaft und die Wirtschaft entstehen, sind nicht zu unterschätzen." Wirtschaft und Unternehmen benötigten eine planbare, kontinuierliche und bezahlbare Stromversorgung.
Welche Konsequenzen das für Städte und Gemeinden, also auch für die Bürger, hat, verdeutlicht Gerstenberg am Beispiel der Systemsicherheit. „Wir gehen davon aus, dass der Strom immer fließt. Dabei kommt es zu etwa 12.000 ungeplanten Ausfällen auf der Netzebene der Mittelspannung und zu rund 130 Ausfällen in der Hochspannung im Jahr.
Der längste Ausfall zog sich knapp über neun Tage. Neben kurzfristigen Unterbrechungen der Stromversorgung besteht auch die Gefahr eines lang anhaltenden Stromausfalls eines Blackouts. Dieses Risiko steigt, da mit jedem Tag ein weiteres kleines Kraftwerk aus Wind und Sonnenenergie an das Stromnetz angeschlossen wird."