Der Verein wurde 2006 unter dem Namen Dolphins Cheerleader gegründet, weil die Gründerinnen Delfine so gerne mochten. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Den ersten Deutschen Meisterschaftstitel holten sich die Loony Dolphins Cheerleader 2008 und von da an ging es stetig voran", erzählt Chantal Filipiak, stellvertretende sportliche Leiterin der Dolphins. Neun Mal nahmen die Dolphins an der Weltmeisterschaft im Cheerleading der International All Star Federation (IASF) in Florida teil. Vor zwei Jahren verbuchten die Cheerleader des SC Bayer Uerdingen in Orlando ihren bislang größten Erfolg: Das Team Dolphins Allstars erreichte den vierten Platz. Damit gehörten sie weltweit zu den Top Fünf und waren die beste europäische Mannschaft.

Was genau ist eigentlich Cheerleading? Die Sportart besteht aus Elementen des Bodenturnens (Tumbling), der Akrobatik (Stunts, Baskets, Pyramiden) und des Tanzes und kommt nicht ohne begeisterte Anfeuerungsrufe, eben die Cheers, aus. Cheerleader müssen begeistern, die Sportler anfeuern und das Publikum animieren. Doch dieses Dance-PompomCheerleading ist nicht das primäre Ziel der Dolphins. „Wir sind wettkampforientiert und arbeiten auf Meisterschaften hin", sagt Chantal Filipiak. Auftritte wie in der Halbzeitpause der HSG Eagles sind daher eher selten.

Im Cheerleading wird bei Wettkämpfen zwischen Allgirl- (Mädchen/Frauen) und Coed-Teams (beidgeschlechtlich) unterschieden. Denn, jawohl, es gibt auch Männer unter den Cheerleadern. ,,Wir haben zwei Teams, in denen etwa 30 Männer vertreten sind", sagt Chantal Filipiak. Übrigens: Bei der Entstehung des Cheerleadings, Ende des 19. Jahrhunderts, war die US amerikanische Sportart ein reiner Männersport.

Die Motivation, den Sport auszuüben, dürfte unabhängig vom Geschlecht sein. Chantal Filipiak ist 27 Jahre alt. 2008 wechselte sie vom Bodenturnen zum Cheerleading. Sie schwärmt von der Vielseitigkeit des Sports, dem Teamgefühl innerhalb der Mannschaft. „Vieles läuft auf Vertrauensbasis, es gibt ständig neue Herausforderungen und wir entwickeln uns immer weiter."

Für die Choreographien müssen die Cheerleader topfit sein. Das setzt ein hartes Training dreimal pro Woche voraus. Schließlich müssen Kraft, Gleichgewicht, Kondition und Rhythmus gut koordiniert sein. „Die Leistungsteams trainieren auch gerne mehr", sagt Chantal Filipiak. „Laufen und Krafttraining stehen auf dem Programm." Die lange Zeit während der Covid-19-Pandemie hat in allen Teams und jedem Level für einen Trainingsrückstand gesorgt. „Vor allem im Nachwuchsbereich waren die Grundlagen schwieriger digital zu vermitteln. Jetzt wird Aufbauarbeit geleistet."

Der Termin für den nächsten Wettkampf steht bereits fest. Im November finden die Landesmeisterschaften in Bonn statt. Dann präsentieren die Dolphins in einem etwa drei Minuten dauernden Auftritt eine Choreographie mit akrobatischen Elementen wie Sprungkombinationen sowie Hebe- und Wurfelementen mit Pyramiden, die von den Punktrichtern nach Schwierigkeitsgrad und Ausführung bewertet wird. Die Pompoms, das wohl bekannteste Accessoire im Cheerdancing, schwingen sie aber nur am Anfang. Chantal Filipiak: „Das Animieren mit dem sogenannten Cheer geht bloß die ersten 30 Sekunden in die Wertung ein."

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