STADTMAGAZIN KREFELD & UMGEBUNG Laufen mit Genuss

Beim Slow Jogging steht der Genuss im Vordergrund - mit einem Lächeln auf den Lippen. Foto: Gettyimages/Lordn

Was kann sich am Laufen schon ändern? Man setzt halt einen Fuß vor den anderen... Eigentlich kann die Technik nicht neu erfunden werden, sollte man meinen. Dennoch hat der Sportphysiologe Hiroaki Tanaka von der Fukuoka-Universität in Japan einen neuen Trend ins Leben gerufen: Slow Jogging ist der Name einer Lauftechnik, deren besonderer Stil Hüfte, Knie und Wirbelsäule schont. Seitenstechen gehört ebenfalls der Vergangenheit an.

Slow Jogger laufen ganz bewusst langsam, sie trippeln mindestens 180 kleine Schritte pro Minute. Diese hohe Schrittfrequenz lässt sich nur mit einiger Übung erreichen. Anfängern rät Hiroaki Tanaka, eine Minute zu joggen und 30 Sekunden zu gehen. Dabei berühren sie den Boden mit dem breiten Mittelfuß zuerst und nicht mit den Fersen. Anders als beim klassischen Joggen erfolgt kein festes Abstoßen. Diese Art des Auftretens soll die Gelenke schonen.

Der Leistungsgedanke fehlt völlig. Es geht nicht um immer bessere Zeiten und komplette Erschöpfung. Slow Jogging ist ein entspanntes Genusslaufen, mit Spaß an der gesunden Bewegung und immer einem Lächeln auf den Lippen. Der Trainingseffekt soll grösser sein als beim Walken oder Gehen. Sportmuffel aufgepasst: Wer gehen kann, kann auch slow joggen. Entschleunigung ist das Zauberwort.

Slow Jogging wird im deutschsprachigen Raum vom Deutschen Wellness Verband vertreten. Im Krefelder Raum gibt es noch keine speziellen Laufgruppen. „Das ändert sich, wenn wir in Düsseldorf Trainerausbildungen anbieten. Der Start dafür ist noch in diesem Jahr geplant", sagt der Verbands-Vorsitzende Lutz Hertel.

In jedem Fall ist der Herbst ideal, um als Anfänger mit dem Laufen zu starten. Wem die Motivation fehlt, sich alleine aufzuraffen, dem sei für einen gelungenen Einstieg einer der vielen Sportvereine ans Herz gelegt. In diversen Lauftreffs lernen Anfänger und fortgeschrittene Läufer unter fachkundiger Leitung die richtigen Schritte in Theorie und Praxis.

So bietet zum Beispiel der DJK VfL Forstwald einen regelmäßigen Lauftreff an, der vom Leichtathletikverband die Auszeichnung „sehr gut" erhielt. Treffpunkt ist immer dienstags um 17.30 Uhr auf der Eichenallee am Sportplatz am Bellenweg im Forstwald.

„Wir laufen in vier Gruppen los", sagt Lauftreffleiterin Gerda Michels. Unter ihrer qualifizierten Anleitung können selbst untrainierte Anfänger loslaufen. ,,Wir fangen ganz langsam an", verspricht Michels. Los geht's mit ,,flottem Gehen", dann folgt eine Minute Laufen, immer im Wechsel mit Gehpausen und leichter Lockerungsgymnastik.

„Wir haben auch sechs Tretroller, speziell für Läufer, die nicht schnell oder nicht lange laufen können“, sagt Gerda Michels. „Man kann sich mit einem Partner auf einem Roller abwechseln. Es gibt also keine Ausrede mehr, den Einstieg hinauszuschieben." Und um den inneren Schweinehund an die Leine zu legen, führt sie gleich ein paar Argumente an: „Laufen ist ein Fettkiller, gut für Herz, Kreislauf und Blutdruck, man ist an der frischen Luft und knüpft neue Kontakte."

www.slowjogging.de

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