Vielen Jugendlichen sind die Chancen im Handwerk kaum bekannt, sagt die Ausbildungsberaterin Ann-Kathrin Lauf von der Handwerkskammer Düsseldorf im Interview.
Seit einiger Zeit steigt das Interesse an der Ausbildung. Auch im Handwerk?
Ann-Kathrin Lauf: Wir merken diese Entwicklung schon, aber eher zögerlich. Viele Jugendliche denken, sie können mit einem höheren Schulabschluss und einem Studium mehr erreichen. Aber Studieren liegt nicht jedem. Abiturienten finden auch häufig über das duale oder triale Studium zum Handwerk. Aber im Handwerk ist ein Studium gar nicht nötig, um beruflich erfolgreich zu sein. Hier versuchen wir immer wieder aufzuklären – viele Schüler kennen die Karrierechancen im Handwerk gar nicht.
Welche beruflichen Möglichkeiten bietet das Handwerk?
Lauf: Fortbildungen gibt es sowohl im fachlichen als auch im kaufmännischen Bereich. Außerdem steht natürlich die Möglichkeit offen, die Meisterprüfung zu machen und ein eigenes Unternehmen zu gründen.
Das Gerücht, im Handwerk seien die Gehälter niedrig, hält sich hartnäckig. Ist da was dran?
Lauf: Wie hoch das Gehalt ist, hängt vom jeweiligen Beruf, vom Betrieb und von der Branche ab. Wo Fachkräftemangel herrscht, zum Beispiel in der Bau- oder Elektrobranche, zahlen viele Betriebe übertariflich. Einen deutlichen Sprung gibt es dann nochmal, wenn man sich selbstständig macht, da kann man dann die Marke von 100.000 Euro Jahresgehalt schnell knacken.
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