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WIRTSCHAFT Stadt Krefeld: Die Weichen sind gestellt

Der Krefelder Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung in 2023 die Umsetzung dreier großer Projekte in der Seidenstadt verabschiedet. Es sollen Wohnraum, Eishallen und ein neues Bankgebäude entstehen.

Zukunftsweisendes Bauprojekt: Aus einer ehemaligen Militärkaserne wird in Krefeld das Quartier Anglicus. GRAFIK: RAUCHFUSS ET SOCII GMBH & CO. KG

In der Seidenstadt wird ab diesem Jahr kräftig gebaut. Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung des Jahres 2023 noch einmal über drei große Bauprojekte in Krefeld abgestimmt. Thema waren die Projekte Quartier Anglicus, Neue Eishallen und der Volksbank-Neubau. Am 12. Dezember fand die Ratssitzung statt, verabschiedet wurden die Änderungen im Flächennutzungsplan für das alte Kasernengelände an der Kempener Allee sowie für das Gelände an der Westparkstraße. Auf den Weg gebracht wurde zudem der Volksbank-Neubau, verabschiedet wurde das vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren Tönisberger Straße/nördlich St. Huberter Landstraße. Die Volksbank Krefeld möchte dort die bestehende Filiale abreißen und durch einen größeren Neubau ersetzen, der dort entstehen soll. Der Neubau soll größer werden, wie es im Rat hieß, denn sowohl sollen der bestehende Grundriss als auch die dahinterliegende Freifläche Teil des neuen Gebäudes sein. Das Ziel des neuen Bebauungsplans sei es demnach, eine „behutsame Nachverdichtung einer bereits erschlossenen innerstädtischen Fläche“ zu fördern. Denn auf diese Weise könnte dort auch neue Wohnbebauung entstehen. Und wie in den meisten anderen Großstädte in Nordrhein-Westfalen ist auch in Krefeld Wohnraum ein eher knappes Gut.

Das Quartier Anglicus hat nicht nur einen schönen Namen, sondern geht zudem in eine ähnliche Richtung. Hinter dem Bauprojekt, über das der Krefelder Stadtrat auch positiv beschieden hatte, steckt der Kölner Investor Rauchfuss et socii GmbH & Co. KG (RES). Der hat sich die Kempener Allee für ein Wohnquartier ausgesucht, dort befindet sich aktuell noch ein altes Kasernengelände. Wenn die Bauarbeiten beendet sein werden, sollen im künftigen Quartier Anglicus nicht nur 725 Wohneinheiten sein, sondern auch Gewerbe, Senioren- und Pflegeeinrichtungen, eine eigene Nahversorgung, ein Bürgerzentrum und eine sechsgruppige Kindertageseinrichtung. Das künftige Quartier Anglicus ist etwa 16 Hektar groß und war bis zur Jahrtausendwende ein militärisch genutztes Gelände. Damit dort nun die so geplante Nutzung möglich wird, muss der Flächennutzungsplan geändert werden und damit dies geschehen kann, muss die Bezirksregierung in Düsseldorf zustimmen. Damit wird bis zum Frühjahr gerechnet - dann sollen sich auch die Gremien im Detail damit beschäftigen.

Das dritte große Projekt hat mit Sport zu tun, genauer mit Eissport. Denn an der Westparkstraße werden, so ist zumindest der Plan, die neuen Eishallen entstehen. Der erste Schritt ist auch hier die Änderung des Flächennutzungsplans des ehemaligen Kerrygold-Betriebsgeländes, die der Stadtrat zum Jahresende 2023 noch auf den Weg gebracht hat. Ein Ziel des Neubaus in der unmittelbaren Nähe zur Yayla-Arena, der Mehrzweckhalle, die sich gegenüber der alten Eissporthalle befindet und in der die Krefelder Pinguine seit Ende 2004 ihre Heimspiele austragen, ist die Förderung des Eissports in der Seidenstadt. Aber es wird größer geplant. Zusammen mit einem Investor sollen hier die Rheinlandhallen mit zwei Eisflächen, einer Dreifachturnhalle, einem Parkhaus und ein Bewegungspark für Freizeitsportler im Außenbereich entstehen.

Auf dem Gelände der alten Eishallen ist zudem der Neubau eines Seniorenzentrums, eines medizinischen Zentrums, einer Kindertageseinrichtung sowie moderne Wohnungen geplant. Der Ablauf wird analog zu dem für das das Quartier Anglicus sein - das bedeutet, dass die Bezirksregierung in Düsseldorf hier noch zustimmen muss, ehe die Gremien im Frühjahr in die Sacharbeit einsteigen werden.

Wie man unschwer sehen kann, wird sich in der Seidenstadt in Sachen Bautätigkeit in den kommenden Jahren eine ganze Menge tun - auch wenn die Ergebnisse noch einige Jahre auf sich warten lassen werden. Gut Ding will eben Weile haben, aber die Weichen sind gestellt.

VON WOLFGANG WEITZDÖRFER


Wettbewerb: „Unser Dorf hat Zukunft“

Teilnehmen können Ortschaften und benachbarte Dörfer mit bis zu 3000 Einwohnern.

Der Kreis Viersen ruft Dorfgemeinschaften auf, sich für den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ anzumelden. Der Wettbewerb richtet sich an Ortschaften mit dörflichem Charakter und bis zu 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Ebenso ist eine gemeinsame Teilnahme benachbarter Dörfer mit insgesamt bis zu 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern möglich.

Im Verlauf des Wettbewerbes werden die teilnehmenden Dörfer von einer fachkundigen Bewertungskommission besucht und erhalten dabei die Gelegenheit, sich und ihre Projekte zu präsentieren. Die Teilnahme am Wettbewerb stärkt den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft und ist bei einer erfolgreichen Platzierung im Wettbewerb außerdem mit Preisgeldern verbunden. Das Siegerdorf des Kreiswettbewerbes qualifiziert sich zudem für die Teilnahme am Landeswettbewerb 2025.

„Das Leben im ländlichen Raum zeichnet sich durch engagierte Menschen aus, die ihre Dörfer aktiv mitgestalten und so dazu beitragen, die Ortschaften zukunftsfähig sowie lebens- und liebenswert für Jung und Alt aufzustellen. Mit dem Wettbewerb ,Unser Dorf hat Zukunft' wird dieses Engagement der Bürgerinnen und Bürger gewürdigt und unterstützt“, so Landrat Dr. Andreas Coenen.

Die Anmeldung ist bis einschließlich Dienstag, 30. April, über die jeweilige Gemeinde- oder Stadtverwaltung möglich. Detaillierte Informationen zu dem Wettbewerb stehen auf der Internetseite des Kreises Viersen bereit: www.kreis-viersen.de/dorfwettbewerb

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