FRÜHLINGSZAUBER Natur für die Haut

Frisch, munter und voller Energie in den Frühling starten? Das möchte wohl jeder und jede. Wer seiner Haut als „Spiegel der Seele“ etwas Gutes tun möchte, kann auf natürliche Schönmacher zurückgreifen. Schon das Zubereiten macht viel Spaß und bringt den Körper nach dem Winter wieder in Schwung.

Wildblumenwiesen sind nicht nur eine Wohltat für die Seele, aus den bunten Blüten kann auch Balsam für die Haut werden. FOTOS: ASTRID HILLEBRAND

Ein vielseitiger Allrounder für unterschiedlichste Schönheitselixiere ist Honig. Früher als „Nektar der Götter“ bezeichnet, ist er aufgrund seiner wohltuenden Wirkung zu einem existenziellen Stoff der Naturkosmetik geworden. In Cremes sorgt Honig für weiche Haut und wird vor allem für strapazierte, empfindliche und trockene Typen verwendet. Schon die für ihre Schönheit und Anmut sehr bewunderte ägyptische Königin Kleopatra benutzte Honig, um ihre Jugendlichkeit zu bewahren. Was man damals nur ahnte, ist heute weitgehend wissenschaftlich erforscht. Honig enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die Haut und Haare schützen, pflegen und sogar heilen. Die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften des goldgelben Saftes stehen dabei an erster Stelle, was jeder sofort spürt, der auf seine rauen, rissigen Lippen einen Klecks Honig verteilt. Seine heilenden Eigenschaften kann man sich in vielen Anwendungen zunutze machen, ein Beispiel dafür ist das Rezept „Honig-Ringelblumen-Gesichtspeeling“ (siehe Kasten).

Ein ganz besonderes Vergnügen für die Sinne ist die Herstellung von Kosmetik mit Frühlings- und Sommerblumen. Das beginnt schon mit dem Sammeln der blühenden und meist duftenden Pflanzen. Aber Vorsicht, denn gesammelt werden sollte nicht an Stellen, die bekanntermaßen gerne von Hunden aufgesucht werden, an Straßenrändern oder auf stark gedüngten Feldern. Ideal ist eine Wildblumenwiese oder der eigene Garten oder Balkonkasten, denn so hat man die Garantie, dass die gesammelte Pracht frei von schädlichen Stoffen ist.

Schon ihr Anblick, erst recht aber ihr Duft machen Rosen zum unentbehrlichen Schönheitselixier aus der Natur.
Schon ihr Anblick, erst recht aber ihr Duft machen Rosen zum unentbehrlichen Schönheitselixier aus der Natur.

Ein echtes Multitalent ist Lavendel, der sich von Salben über Cremes bis hin zu Körperölen und Seifen fast überall einsetzen lässt. Sein Duft ist beruhigend und entspannend, auf der Haut wirkt Lavendel entzündungshemmend, regenerierend und harmonisierend. Auch Rosen werden seit dem Altertum zur Behandlung von Hautproblemen verwendet. In der Kosmetik heute werden sie vor allem wegen ihrer feuchtigkeitsspendenden und nährenden Eigenschaften geschätzt und sind als Zugabe in Cremes und Lotionen für sehr trockene und reife Haut geeignet. Gute Dienste leisten auch Ringelblumen in Sachen Heil- und Pflegemittel. Ihre Inhaltsstoffe können trockene und sensible Haut regenerieren, Juckreiz lindern und den Zellstoffwechsel anregen.

Aber auch so ungewöhnliche Zutaten wie Sand, Kreide und Fichtenspitzen werden in der Naturkosmetik heilsam eingesetzt. Bei Neurodermitis, Akne und anderen Reizungen unserer sensiblen äußeren Hülle kommt Heilerde zum Einsatz, Heilkreide unterstützt die Haut als Ausscheidungsorgan und wirkt dank des enthaltenen Siliziums straffend. Sand weckt nicht nur schöne Urlaubserinnerungen, sondern hat auch heilkräftige Wirkung: bei einem Sandbad wird die Person bis zum Hals mit heißem Sand bedeckt, um so die Beweglichkeit der Gelenke und die Hautgesundheit zu fördern. Mit dem Rezept „Sandkneten“ (siehe Kasten) kann diese Wirkung zuhause schnell und unkompliziert nachempfunden werden.

Etwas Mut und Experimentierfreude benötigt, wer seinen Weihnachtsbaum (oder ein anderes heimisches Nadelgehölz wie Tanne, Fichte oder Kiefer, jedoch nie die giftige Eibe) zu Kosmetika verarbeitet. Aus klein geschnittenen, ungespritzten Zweigen dieser Bäume lässt sich zum Beispiel festes Shampoo, Creme und Badezusatz herstellen.

ASTRID HILLEBRAND

WARMES SANDKNETEN

Zutaten:
1-2 kg feinkörniger Sand (z.B. Vogelsand)
Handtuch
großes Edelstahl- oder Emaillegefäß (groß genug, um beide Hände vollständig einzutauchen)

Anwendung:
Den Sand im Gefäß im Backofen erwärmen. Vorsicht, nicht zu stark, damit es nicht zu Verbrennungen der Haut kommt. Die Schüssel vorsichtig aus dem Ofen nehmen und das mehrfach gefaltete Handtuch als Unterlage verwenden. Um die Durchblutung der Hände anzuregen und die Beweglichkeit der Finger zu verbessern, ca. 10-20 Minuten den warmen Sand kneten. Zum Abschluss die Hände noch einige Minuten in das unter dem Gefäß gewärmte Handtuch wickeln.


HONIG-RINGELBLUMEN-GESICHTSPEELING

Zutaten:
1 Esslöffel Honig (Bio-Qualität)
1 Teelöffel Ringelblumentee (aus aufgebrühten Blüten)
2 Esslöffel Naturjoghurt
2 Esslöffel gemahlene Nüsse oder Mandeln

Anwendung:
Die Zutaten miteinander vermischen und anschließend auf das Gesicht auftragen. Hierbei mit leicht kreisenden Bewegungen vorgehen, um den Peelingeffekt der gemahlenen Nüsse zu nutzen. Damit sich die beruhigende Wirkung auf die Haut optimal entfalten kann, mindestens zehn Minuten einziehen lassen. Dann mit warmem Wasser sanft entfernen und das angenehm weiche Hautgefühl genießen.

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