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SIND SIE SICHER? Urlaubszeit ist Einbruchzeit

Spätestens jetzt, wenn die Tage länger werden und die warme Jahreszeit endlich beginnt, buchen viele Menschen ihren Sommerurlaub. Um die Entspannung aus den Ferien nicht schon bei der Rückkehr zu verlieren, sollten sie auch an den Einbruchschutz denken.

Ein gekipptes Fenster macht es Einbrechern einfach. FOTO: PHILIPP VON DITFURTH/DPA-TMN

Einbrecher nutzen die lange Abwesenheit vieler Menschen während des Urlaubs aus und verursachen bei betroffenen Urlaubsrückkehrern seelischen und finanziellen Schaden. Damit einem sorglosen Urlaub und einer stressfreien Rückkehr nichts im Wege steht, empfiehlt die Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“, die Zeit bis zum Urlaub für Investitionen in den Einbruchschutz zu nutzen.

„Nicht bei mir!“ ist eine herstellerneutrale, bundesweite Initiative und wurde im Jahr 2004 von Verbänden der Sicherheitswirtschaft und der Polizei gegründet. Helmut Rieche, Vorsitzender der Initiative, sagt: „Den effektivsten und nachhaltigsten Schutz vor Einbrüchen bietet professionelle Sicherheitstechnik von Fachbetrieben. Damit diese Vorkehrungen zum Antritt der Urlaubsreise Ihren Zweck erfüllen können, sollte rechtzeitig im Voraus eine Fachfirma zur Beratung und Umsetzung von Maßnahmen herangezogen werden.“

Die Polizei empfiehlt darüber hinaus eine mechanische Sicherung aller Fenster und Türen. „Es bringt schon viel, die alten Rollenzapfen an den Fenstern gegen Pilzkopfzapfen auszutauschen, die rundum angeordnet sind und beim Verschließen in stabile, mit dem Rahmen verschraubte Stahlschließbleche greifen", erklärt Helmut Rieche. Ergänzende Sicherheit bietet eine Einbruch- und Überfall- Meldeanlage. Damit werden Einbruchversuche automatisch gemeldet und die Bewohner können den Alarm bei Gefahr auch selbst auslösen.

Der beliebteste Einstiegsweg ins Haus für Einbrecher sind – die Fenster. „Über 80 Prozent der Täter hebeln Fenster oder Terrassentüren auf“, sagt Helmut Rieche. Das passiert in Minutenschnelle und fällt in der Nachbarschaft kaum auf.

„Der größte Teil der Diebe sind Gelegenheitsverbrecher. Sie erkennen eine Möglichkeit, schnell einzusteigen und verschwinden dann auch rasch wieder.“ Das heißt: Oftmals stehen die Fenster schon offen, sind gekippt und haben dazu noch Aufstiegshilfen wie Mülltonnen oder Leitern direkt davor stehen. Die perfekte Einladung.

Ein überfüllter Briefkasten ist ein deutliches Signal für Einbrecher: Dieses Haus steht schon einige Zeit leer. FOTO: SILVIA MARKS/DPA-TMN
Ein überfüllter Briefkasten ist ein deutliches Signal für Einbrecher: Dieses Haus steht schon einige Zeit leer. FOTO: SILVIA MARKS/DPA-TMN

Einbruchhemmende Fenster werden in sieben Widerstandsklassen von RC 1 N bis RC 6 eingeteilt, wobei letztere die höchste ist. Für den Privatgebrauch empfehlenswert sind Fenster ab Klasse RC 2. Gleichwertig sind Fenster, die nach der bis September 2011 gültigen Vornorm geprüft wurden, der DIN V ENV 1627. Einbruchhemmende Fenster werden in allen gängigen Materialien wie Holz, Kunststoff oder Metall angeboten, erklärt der Verband Fenster + Fassade. Es kommt auf das Zusammenspiel verschiedener Komponenten an, damit sie auch wirklich gut schützen. Das heißt: Die Befestigung der Scheibe im Fensterflügel, die Beschläge und die Schließeinrichtung müssen allesamt sicher sein. Dazu kommt die Montage des Fensters im Mauerwerk. Auch sie muss nach den Vorgaben des Herstellers für die jeweilige RC-Stufe erfolgen. Als einbruchhemmend verkaufte Fenster werden einer praxisgerechten Einbruchprüfung unterzogen. So soll sichergestellt werden, dass es in der Gesamtkonstruktion von Rahmen, Beschlag und Verglasung keine Schwachpunkte gibt. Solche Fenster haben zum Beispiel zusätzlich mehrere Pilzkopfzapfen am innenliegenden Beschlag, die für Experte Rieche erst eine wirksame Einbruchhemmung ausmachen. Sie sind rundum am Rahmen angeordnet und haben eine T-Form. So können sie beim Schließen in mit dem Rahmen verschraubte Stahlschließbleche greifen und sich festkrallen. Eine Nachrüstung von einbruchhemmender Technik ist auch bei älteren Fenstern möglich. So lässt sich zum Beispiel der übliche Einhand-Drehkippbeschlag zum Öffnen der Fenster häufig um Sicherheitselemente erweitern oder gegen ein einbruchhemmendes Modell austauschen. Auch zusätzliche Verriegelungen können dafür sorgen, dass das Fenster länger Einbruchsversuchen standhält. Dabei muss die Bandseite ebenso wie die Griffseite gesichert werden, erklärt Rieche.

Der Hausbesitzer muss seinen Alltag auch nicht unbedingt verändern, um Einbrechern Chancen zu rauben: Will man Fenster weiterhin häufig gekippt offen lassen, können Gitter nachgerüstet werden – am besten auch mit mindestens Widerstandsklasse RC 2. Für Kellerfenster sind feststehende Gitter, abschließbare Fenstergitter oder eine vorgelegte Riegelstange gute Lösungen. Das Nachrüsten kostet zwar Geld, und mancher kann es sich nur schrittweise leisten. Rieche rät allerdings, alle Fenster und Fenstertüren im Haus gleichermaßen gut abzusichern. „Einbrecher haben ein gutes Auge dafür, wenn irgendwo eine Sicherheitslücke klafft.“

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