ANZEIGE

WASSERWELTEN Stehend auf dem Wasser unterwegs

Wer das Gleichgewicht halten kann, kann beim Stand-up-Paddling viel Spaß haben. Wir erklären, wie der Ausflug aufs Wasser möglichst sicher klappt.

Im Fluss, auf dem See und sogar auf dem Meer: Überall gibt es Leute, die auf ihren Boards stehen und durch das Wasser paddeln - ein gutes Training für den ganzen Körper. FOTO: MATTHIAS BALK/DPA

Man sieht sie auf fast jedem Badesee: Leute beim Stand-up-Paddling (abgekürzt: SUP). Stehend auf einem Brett unterwegs zu sein, ist gerade im Sommer beliebt. Sogar einige Supermärkte verkaufen die Ausrüstung. Damit der Ausflug aufs Wasser auch schön wird, sollte man aber ein paar Dinge beachten. Denn immer wieder passiert es, dass Menschen dabei in gefährliche Situationen geraten.

Das weiß auch Martin Holzhause. Er arbeitet für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft. „Die beste Sicherheit im Wasser hat man, wenn man gut schwimmen kann“, sagt Martin Holzhause. Das bedeutet, dass man mindestens das Bronze-Abzeichen haben sollte. „Aber auch dann ist man natürlich nicht vor jeder Gefahr sicher.“ Martin Holzhause rät, zur Ausrüstung gehört unbedingt eine Schwimmweste. „Sie sorgt dafür, dass man an der Wasseroberfläche bleibt, selbst wenn man ohnmächtig ist.“ So etwas kann etwa passieren, wenn die Hitze besonders stark ist. Deshalb rät er, Sonnenschutz und eine Flasche Wasser dabeizuhaben. Unterwegs sollte man sich und sein Brett außerdem immer mit einer Leine verbinden. Sie sorgt dafür, dass das Brett nicht weit wegtreiben kann, falls man herunterfällt.

Wer sich für den Sport interessiert, kann SUP-Boards an vielen Badeorten ausleihen. Wer sich nach einigen Versuchen eine eigene Ausrüstung kaufen will, sollte darauf achten, dass das Board zur vorgesehenen Nutzung passt. Denn es gibt viele Modelle, etwa für Rennen, für lange Strecken, für Wildwasser, aber auch breite Yoga- oder Tandem-Boards für zwei Personen, heißt es vom Tüv-Verband. Aufblasbare Boards - auch Inflatables genannt - haben einige Vorteile: Man kann sie platzsparend lagern und einfach transportieren. Günstige Modelle liegen bei etwa 200 Euro. Die Preise für feste Hardboards beginnen laut Tüv-Verband etwa bei 1000 Euro. Hardboards liegen in der Regel besser im Wasser, weil sie insgesamt eine höhere Festigkeit aufweisen. Oft nutzen diese Boards Paddler mit mehr Erfahrung. Denn bei Stürzen besteht durch die harten Materialien ein erhöhtes Verletzungsrisiko, warnen die Experten.

Die Maße beeinflussen das Fahrverhalten – grundsätzlich gilt: Lange Boards gleiten stabiler durch das Wasser als kurze. Je schmaler die Boards sind, desto schneller fahren sie. Die genaue Länge des Boards hängt also nicht nur von der Körpergröße, sondern auch von den Vorlieben und den Fähigkeiten des Paddlers ab. Dünne Boards fühlen sich standstabiler an als dicke Boards. Doch je dicker ein Board ist und je mehr Volumen es hat, umso mehr Auftrieb hat es und kann daher auch mehr Gewicht tragen.

Wichtig ist: An der Unterseite des Boards muss es mindestens eine Finne geben - damit man sich im Wasser gezielt fortbewegen kann. Die Finne dient der Stabilität und beeinflusst die Fahrgeschwindigkeit. Bei Wellen und Strömungen sind neben der großen Mittelfinne laut Tüv-Verband auch zwei Seitenfinnen empfehlenswert. Das Paddel sollte leicht sein, auf dem Wasser schwimmen können und etwa 15 bis 30 Zentimeter größer als der Nutzer sein. Viele Paddel sind in der Länge verstellbar und lassen sich in kleine Teile zerlegen, heißt es vom Tüv-Verband.

Eine Schwimm- oder sowie eine empfiehlt Rettungsweste Sicherheitsleine auch der Tüv-Verband. In fließenden Gewässern sollte man die Leine jedoch nicht am Fuß befestigen. Besser ist dann ein Quick-Release-Verschluss am Gürtel, um die Leine im Notfall schnell lösen zu können. In kalten Gewässern oder bei längeren Touren raten die Experten zudem, einen Neoprenanzug anzuziehen.

Wer einen Ausflug plant, sollte sich vorab über das Wetter informieren. Bei Gewitter oder Sturm raten die Tüv-Experten von der Tour ab. Außerdem ist es hilfreich, das Gewässer zu kennen - also den Wasserstand und die Tiefenstruktur, Strömungen, Sperrzonen sowie die Routen der Schiffe und Boote. Paddler sollten auf die Uhrzeit achten - damit sie vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück sind. dpa

Mehr zum Thema