Hallo aus Kalifornien! Ich weiß nicht, ob es Euch ähnlich geht, aber für mich ist dieses Jahr unglaublich schnell vorbeigegangen. Möglicherweise hat dazu beigetragen, dass das Jahr für mich mit sehr viel Reiserei begann. Normalerweise bin ich als Geografin hauptsächlich für die Datenanalyse im Büro zuständig, aber hin und wieder werde ich auch mal zur Geländearbeit eingesetzt. Im Frühjahr war ich gleich bei zwei GPS-Vermessungen in der Nähe von Palm Springs dabei. Das ist immer eine nette Abwechslung vom Büroalltag.
Leider begann das Jahr auch mit einem traurigen Ereignis: Im Januar verstarb meine Tante Andrea nach langer Krankheit und ich bin dann um die Osterzeit nach Hause geflogen, um Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Trauern auf Entfernung ist doch eine sehr seltsame Sache und so richtig begriffen habe ich es auch erst, als ich ihre letzte Ruhestätte im Friedwald besucht habe. Es war aber ein schöner Moment, mich dort von ihr verabschieden zu können.
Ich bin in diesem Jahr auch wieder viele Meilen gelaufen. Der Laufsport ist hier sehr beliebt und für mich ein toller Ausgleich im Alltag. Es gibt hier zahlreiche Gelegenheiten, an Läufen direkt in der Umgebung teilzunehmen. Im Februar bin ich allerdings zu einem besonderen Event nach Las Vegas gereist: dem Rock'n'Roll-Halbmarathon.
Die „Rock'n'Roll Running Series“ richtet Marathon- und Halbmarathonläufe in verschiedenen amerikanischen Städten aus und ist bekannt für Live-Musik entlang der Laufstrecke und jede Menge „Pre- und Post-Race-Entertainment“. Ich konnte mich dort nicht nur mit einer lieben Freundin treffen, sondern auch gemeinsam mit vielen anderen Sportbegeisterten den berühmten „Strip“ bei Nacht erleben, denn für den Lauf wurde er für den Autoverkehr gesperrt. Ein unvergessliches Erlebnis!
Im Juli haben Jon und ich auch wieder am „Moonlight Run“ in Davis teilgenommen. Wir hatten das 2019 schon mal gemacht, der Lauf war aber während der Pandemie dann mehrere Jahre ausgefallen. Weil es ein „Moonlight Run“ ist, fand der Lauf natürlich abends statt, was immer für eine besondere Atmosphäre sorgt. Wir hatten wieder jede Menge Spaß. Außerdem stand im Oktober noch der lokale „Urban Cow“ Halbmarathon hier in Sacramento an. Das Tolle war, dass meine Eltern und meine Schwester mich diesmal über eine App verfolgen konnten und mich bei jeder Meile angefeuert haben - so fern und doch so nah! Ich bin überzeugt davon, dass ich die ganze Zeit ein fettes Grinsen im Gesicht hatte. Das Lauftraining über den Sommer hat sich ausgezahlt und ich bin bestimmt nicht zuletzt wegen der tollen Unterstützung über fast 9000 Kilometer Entfernung eine neue persönliche Bestzeit gelaufen.
Ich hatte eigentlich auf ein längst überfälliges Weihnachtsfest in der Heimat gehofft, aber da der nächste Besuch schon für den Frühling geplant ist, zähle ich bis dahin einfach die Tage. Die Vorweihnachtszeit fühlt sich hier immer etwas anders an, auch nach all den Jahren vermisse ich die deutschen Weihnachtsmärkte sehr. Aber bei den „Holiday Decorations“ macht den Amerikanern ja niemand etwas vor. In der Vorweihnachtszeit macht es immer besonders Spaß, durch unsere Nachbarschaft zu laufen und die toll dekorierten Häuser zu bewundern.
Wir wünschen unserer Familie, Freunden, Bekannten und allen Menschen im Rheinland eine schöne und besinnliche Weihnachtzeit und nur das Beste für das Jahr 2024! Mit herzlichen Grüßen aus Kalifornien
Sandra und Jon Bond
