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DÜSSELDORFER IMMOBILIENPROJEKTE Düsseldorf: Neues Baulandmodell soll mehr Wohnraum schaffen

Wohnen bleibt weiterhin teuer. Die Stadt will bezahlbaren Wohnraum weiter fördern. Kürzlich wurde das Handlungskonzept Wohnen überarbeitet und durch das Baulandmodell ersetzt.

Planungsdezernentin Cornelia Zuschke sieht in dem neuen Modell deutliche Vorteile.

Mit dem neuen Düsseldorfer Baulandmodell sollen nach dem Willen von Oberbürgermeister Stephan Keller 8000 neue Wohnungen bis 2030 gebaut werden. Während das HKW nicht den erhofften Erfolg brachte, unter anderem weil Investoren den preisgedämpften Wohnungsbau über höhere Mieten der freifinanzierten Wohnungen querfinanzierten, verfolgt das neue Modell einen anderen Ansatz. Es soll der Stadt vor allem ermöglichen, Brachflächen leichter nutzbar zu machen und Spekulationsgschäfte zu verhindern. Außerdem sollen Baulücken schneller geschlossen werden. Ferner wurde die Nutzung von Vorkaufsrechten erleichtert. Auch Kooperationen sollen helfen, gemeinsam besser voranzukommen. Zugeich entfällt die Quote für preisgedämpften Wohnraum bei Neubauten, im Gegenzug müssen Investoren sozial geförderten Wohnraum verstärken. Auf städtischen Flächen soll es künftig 100 Prozent bezahlbaren Wohnraum mit Ausrichtung auf gemeinwohlorientierte Wohnformen, etwa für Senioren-, Studenten- oder Auszubildende geben, wobei mindestens 60 Prozent öffentlich gefördert werden sollen. 

Zustimmung kommt von Catella-Chef Klaus Franken.
Zustimmung kommt von Catella-Chef Klaus Franken.

Planungsdezernentin Cornelia Zuschke, die an dem Ursprungskonzept und seiner Novellierung maßgeblich mitgearbeitet hat, erklärt am Runden Tisch: „Das Handlungskonzept Wohnen hatte über 30 Bestandteile, obwohl immer nur über die Quote geredet wurde. Wir haben das Modell drastisch vereinfacht, um es für Investoren lukrativer zu machen.“ So erleichtere das neue Baulandmodell auch Kooperationen. Außerdem gebe es nun ein Potenzialflächenkataster, um einen besseren Überblick über geeignete Flächen zu bekommen. Ferner habe die Stadt eine eigene Wohnbaukommission unter Leitung von OB Stephan Keller ins Leben gerufen, die zweimal im Jahr tagen werde, darüber hinaus gebe es verschiedene Dialogformate. Dabei sollen auch die Ämter enger und fristenverbindlicher zusammenarbeiten, erklärte Zuschke. 

Die Teilnehmer des Roundtable begrüßen die Novellierung des HKW. Catella-Chef Klaus Franken resümiert: „Wir haben mit dem HKW in den letzten zehn Jahren gute Erfahrungen gemacht, aber die Anpassungen, die jetzt vorgenommen wurden, sind richtig und wichtig.“ Wichtig sei jetzt aber auch, dass die Stadt selber Flächen kaufe und aktive Bodenpolitik betreibe. „Hier kann die Stadt mitgestalten.“ 

Zuschke fordert in dem Zusammenhang, dass Bund und Länder den sogenannten Förderweg C für mittlere Einkommen einführen. Einen Anspruch darauf hätten Mieter, deren Einkommen unter einer definierten Obergrenze, aber über der des sozial geförderten Wohnungsbaus liegt. Das Segment des preisgedämpften Wohnraums mit dem Förderweg C würde somit einen neuen Übergang zwischen dem sozialen Wohnungsbau mit den Förderwegen A und B und dem freifinanzierten Wohnungsbau bilden. „Der Förderweg C, aber auch die Förderung von Eigentum, sind gute Instrumente, um den Mittelstand und junge Familien zu fördern und für die nötige Durchmischung und dauerhafte Stabilität in den Quartieren zu sorgen“, betont Cornelia Zuschke. (chen) 

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