Immobilien im Fokus AltBauNeu: Mit welchem Förderprogramm sanieren

Wenn man Immobilien energetisch sanieren oder modernisieren möchte, gibt es viele Fördertöpfe: Die NRW-weite Initiative hat dazu einen Förderratgeber, damit Sie das passende Förderprogramm finden.

Strom vom Dach: Gefördert wird beispielsweise der Einbau einer Photovoltaikanlage. FOTO: PATRICK PLEUL/DPA-TMN

Zwar sind die Zeiten der geradezu mikroskopisch niedrigen Zinsen schon länger wieder vorbei, dennoch steht für viele Menschen die Instandhaltung beziehungsweise Sanierung ihrer Immobilie naturgemäß immer noch weit oben auf der Agenda. Auch der Klimaschutz spielt hier eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn energetische Sanierung hilft nicht nur dabei, am langen Ende Geld zu sparen – sobald die Erstinvestition amortisiert ist -, sondern auch bei der Reduktion des eigenen CO₂-Fußabdrucks. Und ist damit aktiver Klimaschutz. Weil auch die Kommunen das Thema für sich erkannt haben, gibt es immer wieder Fördertöpfe, die sich oft natürlich aus Landes- oder Bundesmitteln speisen, aus denen Immobilienbesitzer Gelder für Sanierungen, Fensteraustausch, eine neue und umweltfreundliche Heizung oder auch eine Photovoltaik-Anlage bekommen können.

Und das natürlich auch in der Region. Allerdings sind Fördertöpfe mitunter fast so schnell wieder leer, wie sie aufgelegt werden. Man erinnere sich nur an jenen zur Förderung beim Kauf von E-Autos, der innerhalb eines Tages ausgeschöpft war. Insofern sollte man sich am besten regelmäßig über die aktuellen und neuen Fördermöglichkeiten informieren und auf dem Laufenden halten. Die NRW-weite Initiative AltBauNeu hat hierfür etwa einen Förderratgeber auf einer eigenen Internetseite eingerichtet. Auf www.alt-bau-neu.de gibt es einen Überblick über alle aktuell vorhandenen Fördermittel zu den Bereichen „Gebäude und Wärme“, „Energieversorgung“ oder „Energie- und Ressourceneffizienz“ zu finden sowie die Möglichkeiten der individuellen Beratung. Die Initiative hat viele Unterseiten, darunter auch welche für Kürten, Solingen, Remscheid, Wuppertal oder den Kreis Mettmann. Und auch die weiteren Angebote dort sind durchaus vielfältig. So ist etwa in den Städten Erkrath, Haan, Ratingen und Velbert das Programm „Mehr Grün am Haus“ aufgelegt worden, bei dem 50 Prozent der förderfähigen Kosten für Dach- oder Fassadenbegrünungen übernommen werden können. Auch zahlreiche kostenfreie Seminare der Verbraucherzentrale NRW informieren hier über Sinn und Zweck der Begrünungs-Maßnahmen. Die Initiative bietet auch eine Expertendatenbank – und ruft die Fachbetriebe in den jeweiligen Regionen dazu auf, sich in diese Datenbank einzutragen, um so den Verbrauchern die Suche zu vereinfachen, wenn sie sich für die energetische Sanierung entschieden haben.

Die Stadt Solingen bietet auf ihrer AltBauNeu-Seite etwa einen Modernisierungscheck an, mit dessen Hilfe das Potenzial im eigenen Gebäude ermittelt werden kann. Das Solinger Kompetenznetz für die Gebäudemodernisierung – kurz: So.Ko Gebäude – ist ein Zusammenschluss von Handwerkern, Architekten, Ingenieuren, Planern und Energieberatern aus der Klingenstadt, das Immobilienbesitzern ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn es um das Thema der energetischen Modernisierung des Gebäudes geht. In Remscheid gibt es derzeit fünf lokale Förderprogramme in diesem Segment. Sie beziehen sich etwa auf die Installation einer Solarthermie-Anlage durch die Stadtwerke, die Umstellung der Heizung auf eine Erdgasbrennwertheizung, der Installation einer Wallbox zum Laden von E-Mobilen, dem Einbau von Schallschutzfenstern und der Errichtung von Photovoltaikanlagen.

Nicht zuletzt sind allerdings viele Förderprogramme losgelöst vom lokalen Raum, sowohl das Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als auch die Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW) hat viele unterschiedliche und regelmäßig abgesetzte und neu aufgelegte Förderprogramme zu den unterschiedlichen Bereichen der energetischen Gebäudesanierung und -modernisierung. Wie sich zeigt: Das Feld der Fördermittel ist in beständiger Bewegung, sowohl auf kommunaler als auch auf Landes- und Bundesebene. Um es bestmöglich zu bestellen, muss man die Augen offenhalten und sich in regelmäßigen Abständen bei den unterschiedlichen Stellen in den Kommunen, beim BAFA oder der KfW beraten lassen.

VON WOLFGANG WEITZDÖRFER

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