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RP FORUM UNABHÄNGIGE VERMÖGENSVERWALTER Michael Gillessen aus Pro BoutiquenFonds: Der Markt bleibt in Bewegung

Die Experten sehen verschiedene Ursachen dafür, dass die Nettomittelzuflüsse abgenommen haben.

Michael Gillessen, Pro BoutiquenFonds

Die Leistungen der Unabhängigen Vermögensverwalter sind nach wie vor sehr gefragt. Während die Volumina der verwalteten Vermögen zunehmen, ist zuletzt das Fondsvolumen etwas zurückgegangen. Michael Gillessen (Pro BoutiquenFonds) zitierte beim RP Forum Unabhängige Vermögensverwalter aktuelle Marktstudien. Demnach vertrauen immer mehr Anleger Unabhängigen Vermögensverwaltern ihr Geld an. Bei den Fonds der unabhängigen Vermögensverwalter hat es im zweiten Quartal des Jahres einen Zuwachs von rund einer Milliarde Euro gegeben, auch wenn es Mittelverschiebungen insbesondere zwischen den Mischfonds und den Rentenfonds gegeben hat und Nettomittel abgeflossen sind. Insgesamt verwalten die Anlagespezialisten Kundengelder im Umfang von 430 Milliarden Euro. Im Vorjahr betrug die Summe noch 340 Milliarden Euro.

Die Experten sehen verschiedene Ursachen dafür, dass die Nettomittelzuflüsse abgenommen haben. Zum einen sind Anleger offenbar aufgrund der diversen Krisen zurückhaltender bei Investitionen in Fonds. Zum anderen ergeben sich aus dem Fonds-Markt bremsende Faktoren. Die Anzahl der Fondsauflagen von Unabhängigen Vermögensverwaltern war in diesem Jahr bisher sehr überschaubar. Fondsinitiatoren benötigen beim Start ein Anfangskapital, idealerweise mindestens rund zehn Millionen Euro. In Folge einer zunehmenden Regulierung der Finanzmärkte sind institutionelle Anleger zurückhaltend mit der Vergabe von Seed Money, da sie aufsichtsrechtlich mehr Eigenkapital zur Absicherung ihrer Investments aufbringen müssen. "So ziehen sich Versicherer und des Banken als Geldgeber Anfangskapitals zurück“, erklärte Gillessen. 

Da sie Investments in Staatsanleihen weniger stark absichern müssen und zudem die Zinsen gestiegen sind, gehen diese Großinvestoren verstärkt ins Anleihesegment. Fondsinitiatoren müssen andere Investoren suchen, die sie aber auch finden, zum Beispiel Family Offices. Dirk Grosshans (Universal Investment) bestätigte die Beobachtung, dass oftmals das Anfangskapital fehlt. „Es gibt keinen Mangel an Ideen für neue Fonds. Trotzdem haben Fondsgründungen den tiefsten Stand seit zehn Jahren erreicht.“ Wenn Fonds neu aufgelegt werden, handele es sich häufig um Boutiquenfonds, also Fonds von spezialisierten Experten in unterschiedlichen Gebieten. Zudem streben zunehmend Fondsinitiatoren aus dem Ausland auf den deutschen Markt.              jgr

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