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START-UP KI-Boom treibt Firmengründungen

Immer mehr Startups suchen ihr Glück im Geschäft mit der Künstlichen Intelligenz. Die Erfolgsaussichten sind verlockend.

Trotz schwieriger Finanzierungsbedingungen und Konjunkturschwäche wird wieder mehr gegründet. Im ersten Halbjahr entstanden rund 1300 Start-ups und damit 16 Prozent mehr als in den sechs Monaten zuvor. Das geht aus Daten des Branchendienstes Startupdetector in Zusammenarbeit mit dem Startup-Verband hervor. 

Start-ups wollen häufig in jungen oder heute noch nicht existierenden Märkten ihr Geld verdienen. Bevor dies geschieht, müssen sie aber erst mal ein funktionierendes Geschäftsmodell finden und etablieren. Welche Branchen sind derzeit für Start-ups prädestiniert? Nach einer Erhebung von Startupdetector gab es in Deutschland im zweiten Quartal 2023 die meisten Neugründungen von Startups in der Softwarebranche (131 Gründungen) – mit großem Abstand folgen der Medizinbereich (73) und der Lebensmittel-Sektor (56). 

Wesentlicher Treiber in der Softwarebranche ist der Boom der Künstlichen Intelligenz (KI), die in fast allen Bereichen immer mehr zum Einsatz kommt. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sind in den vergangenen 25 Jahren mehr als 6000 KI-Start-ups gegründet worden. Bei der Untersuchung zeigte sich eine sehr hohe Überlebensrate der seit 1995 gegründeten KI-Start-ups. Bis 2021 waren von ihnen immer noch mehr als 90 Prozent aktiv – lediglich sechs Prozent schafften es nicht zu überleben. 

Dies ist eine beachtliche Erfolgsquote. Im Allgemeinen scheitern fast 70 Prozent aller Start-ups in Deutschland innerhalb der ersten drei Jahre. 

Die positiven wirtschaftlichen Aussichten der KI-Start-ups spiegeln sich in einer günstigen Bonitätseinstufung, die um 13 Prozent über dem Durchschnitt aller Gründungen hierzulande liegt. Laut dem Wirtschaftsministerium nimmt die Anzahl der in KI-Startups tätigen Menschen kontinuierlich zu. 2021 waren es bereits rund 150.000 Personen. „Die hohe Dynamik und gute Performance der Start-ups verdeutlicht, dass Künstliche Intelligenz ein ausgesprochenes Wachstumsfeld mit viel Raum für neu gegründete Unternehmen ist“, konstatiert Christian Rammer, Ökonom beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Zugleich hinterlässt der Fachkräftemangel auch in diesem Sektor seine Spuren. „Deutschland verfügt über eine ausgeprägte Startup-Kultur im Bereich KI. Jedoch würde das Wachstum der Branche wesentlich höher ausfallen, wenn die Unternehmen ihre freien Positionen besetzen könnten“, so der ZEW-Experte. Gut ein Drittel der Startups konnte 2022/23 offene Positionen nicht füllen. hes

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