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FACHKRÄFTE IN DER REGION GESUCHT! Mentoring-Programm der WFG Kreis Viersen und der IST-Hochschule

Studierende treffen auf erfahrene Manager: Gleich zwei Programme der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen begegnen dem Fachkräftemangel mit neuen Netzwerken.

Abschlusstreffen mit Zertifikatsverleihung: Die Teilnehmer des vierten Mentoring-Programms des Kompetenzzentrums Frau & Beruf Mittlerer Niederrhein. FOTO: WFG KREIS VIERSEN D

AIs Denisa Ajdinovic 2021 kurz vor ihrem Bachelor-Abschluss stand, da bewarb sich die Studentin der Lebensmittelwissenschaft für ein Mentoring-Programm. Das „Kompetenzzentrum Frau und Beruf Mittlerer Niederrhein“ hatte junge Frauen der Hochschule Niederrhein eingeladen, mit erfahrenen Managern der Region ins Gespräch zu kommen. Und Denisa Ajdinovic hatte ihre Bewerbung auf den Weg geschickt. „Ich kenne das Gefühl, nicht zu wissen, auf welchen beruflichen Weg ich mich begeben will“, erklärte sie damals und erhoffte sich von dem Programm Input für ihre eigene berufliche Karriere. Dann begegnete sie ihren beiden Mentorinnen, kam mit ihnen ins Gespräch, bei einem Spaziergang mit einem heißen Kaffee und im Unternehmen. Und sie stellte fest: „Es ist ein Geben und Nehmen.“ Sie habe selbst wertvolle Impulse bekommen und gleichzeitig könne auch der Mentor lernen.

Genau das hatten sich die Erfinder des Programms bei der Wirtschaftsförderung (WFG) im Kreis Viersen gewünscht: „Wir wollten mit dem Mentoring-Programm speziell für Studentinnen sowohl junge Frauen als auch Unternehmen in der Region unterstützen“, erklärt Anke Erhardt, die das Projekt mit auf den Weg gebracht hat. Studentinnen sollten Hilfe beim Start in das Berufsleben bekommen und von den Erfahrungen der Unternehmer profitieren. Und Unternehmen sollten sichtbarer werden“, sagt Anke Erhardt. Vielen jungen Menschen sei gar nicht klar, dass am Niederrhein viele kleine und mittlere Betriebe als Weltmarkführer unterwegs seien. Damit sollte das Mentoring-Programm auch ein wertvolles Instrument im Kampf gegen den Fachkräftemangel sein – und im Bemühen darum, das Erwerbspotential von Frauen zu erhöhen. Noch etwas sollte der Kontakt zwischen „alten Hasen“ und Studentinnen ermöglichen: Erfahrene Manager sollten die Möglichkeit bekommen, einen Einblick in die junge Generation zu erhalten.

Die Teilnehmer der fünften Runde des Mentoring-Programms von WFG Kreis Viersen und der IST-Hochschule für Management vor dem Gebäude der Hochschule in Düsseldorf. FOTO: IST
Die Teilnehmer der fünften Runde des Mentoring-Programms von WFG Kreis Viersen und der IST-Hochschule für Management vor dem Gebäude der Hochschule in Düsseldorf. FOTO: IST

Im Oktober startet inzwischen die fünfte Runde des Programms – es hat sich längst etabliert. Sowohl für Studentinnen, als auch für Mentoren. „Es sind wertvolle Kontakte entstanden, die häufig auch nach der Projektzeit nicht enden“, erzählt Anke Erhardt. Die Mentees und ihre Mentoren bleiben im Gespräch. Anfangs sah das Mentoring-Programm vor, Studentinnen und Mentoren ein Jahr lang zusammenzubringen und zu begleiten. Inzwischen haben die Initiatoren auf ein halbes Jahr verkürzt – vom Kickoff über ein Halbzeittreffen bis zum feierlichen Abschluss mit Zertifikatsübergabe. Während dieser Zeit sind so gut wie alle Fragen erlaubt – nach Tipps für Bewerbungsgespräche und nach Auslandsaufenthalten, nach Einschätzungen des Arbeitsgebers und auch nach einem möglichen Praktikum. „Es geht uns aber nie um die direkte Vermittlung von Arbeitskräften“, sagt Anke Erhardt. Stattdessen dürfen auch die Mentoren Fragen stellen – nach Prioritäten künftiger Arbeitnehmer, nach der Macht sozialer Medien und nach Bewerbungsmethoden. Anke Erhardt freut sich über das neue wertvolle Netzwerk, das seit vier Jahren am Niederrhein durch das Mentoring-Programm entsteht.

Ein Jahr zuvor hatte die Wirtschaftsförderung gemeinsam mit der IST-Hochschule für Management bereits ein Mentoring-Programm auf den Weg gebracht, das junge Männer und Frauen gleichermaßen anspricht. Auch dieses Programm hat sich längst etabliert – es startet im Mai in die sechste Runde. „Hier profitieren wirklich alle Beteiligten gleichermaßen, sowohl die Unternehmen als auch die jungen Menschen vor dem Start ihrer Karriere“, sagt WFG-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski.

Ein Jahr lang können die Studierenden gestandenen Managern aus der Wirtschaft über die Schulter schauen, sich vernetzen und für ihre Zukunft lernen. Sie besuchen Unternehmen wie Mars in Viersen, action medeor in Tönisvorst, das Eissportzentrum in Grefrath oder das Ambulante Gesundheitszentrum Stefelmanns in Kempen. Interessierte Managerinnen und Manager können sich bei der IST und der WFG um die Mentorenrolle bewerben. „Es ist ein einzigartiger Einblick in die berufliche Praxis von Führungskräften, etwa zu Karriereplanung und Management“, erklärt der WFG-Geschäftsführer. Die Unternehmen wiederum könnten so ihre Führungskräfte von morgen entdecken und eine Bindung zum Arbeitgeber potenziellen schaffen. Ohnehin bleibt es nicht beim einjährigen persönlichen Kontakt zwischen Mentor und Mentee: „Das Netzwerk wächst bundesweit kontinuierlich weiter, und damit auch der Erfahrungsaustausch“, sagt Dr. Thomas Jablonski. Er hatte das Mentoring-Programm gemeinsam mit der IST-Hochschule für Management im Jahr 2019 ins Leben gerufen. Partner sind auch der Verband der Fach- und Führungskräfte sowie Kienbaum.

Eingebettet ist das Mentoring-Programm in das ganzheitliche Serviceangebot der WFG rund um das Thema Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel. „Allen ist bewusst, dass jammern nicht weiterhilft. Und mitjammern schon mal gar nicht“, sagt Dr. Thomas Jablonski. „Uns geht es darum, in konkreten Fällen konkrete Hilfe zu leisten.“ Natürlich könne man keine Arbeitskräfte „backen“. Aber man könne erfolgversprechende Wege aufzeigen, die Teilnahme an sinnvollen Initiativen ermöglichen und auch zur Motivation beitragen. „Personalplanung ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, weiß der WFG-Geschäftsführer. Da brauche es Geduld und Weitblick. Die Teilnahme am Mentoring-Programm sei ein gutes Beispiel für eine Investition in die Zukunft eines Unternehmens.

VON THERESA DEMSKI

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