Garten erleben Das sitzt!

Einfach nur sitzen gehört zu des Gartenbesitzers liebsten Tätigkeiten: mit Freunden und Familie auf der Terrasse, in trauter Zweisamkeit unter der Pergola, zum Lesen am Wasser oder zurückgezogen unter einem Rosenbogen. Damit das Verweilen im grünen Wohnzimmer zum puren Genuss wird, erklären die Gärtner von Eden, eine Genossenschaft von Gartengestaltern, die sich auf Planung, Anlage und Pflege privater Gärten spezialisiert haben, worauf es ankommt.

FOTOS: GÄRTNER VON EDEN

Standortwahl: Grundsätzlich sollte vor der Planung des Sitzplatzes entschieden werden, zu welcher Tageszeit er am meisten genutzt werden soll. Danach kann der Platz mit der optimalen Sonneneinstrahlung ausgewählt werden. Bei intensiver Nutzung des Sitzplatzes ist die Zugänglichkeit ein weiteres wichtiges Kriterium. Fast jedem Garten steht es zudem gut, mehrere Sitzplätze zu haben, die zu unterschiedlichen Gelegenheiten, Tages- und Jahreszeiten erfreuen. Außerdem gilt, dass ein Sitzplatz zum Wohlfühlen niemals ungeschützt sein sollte, also Sonnen-, Sicht- und gegebenenfalls auch Windschutz benötigt.

Bodenbeläge: Bei der Auswahl des Bodenbelags sollte die Architektur des Hauses berücksichtigt werden. Trotzdem: Kleine Brüche sind erlaubt und können sogar reizvoll sein. Voraussetzung für den Stilwechsel ist die gelungene Abgrenzung durch einen Sichtschutz, damit ein eigener Bereich im Garten entsteht, der andersartig gestaltet werden kann. Nachhaltigkeit ist bei Steinen und Holz wünschenswert. Die bietet etwa regionaler Naturstein. Holzdecks haben zwar eine geringere Lebensdauer als steinerne Terrassen, sorgen aber für Wärme - optisch ebenso wie beim Barfußlaufen. Vorsicht ist nur bei Nässe geboten, da Holz leicht rutschig werden kann. Auch feinkörniger Kies oder Brechsand eignet sich gerade in eher naturnah gestalteten Gärten als Bodenbelag für einen Sitzplatz. Er wirkt eher informell und versprüht Landhausatmosphäre.

Bepflanzung: Besonders schön ist es, wenn die Bepflanzung rund um den Sitzplatz sowohl für die Optik als auch für alle anderen Sinne viel Anregendes bietet - also zum Beispiel die bunte Blütenpracht von Stauden in Kombination mit intensiv duftenden Rosen und würzigen Kräutern. Verschiedene Blattstrukturen sorgen zudem für haptische Abwechslung. Für Sichtschutz und damit für die Intimität des Sitzplatzes eignen sich Heckenpflanzungen oder auch Spalierbäume.

Größe: Grundsätzlich gilt für Terrassen wie für vieles andere: Die Proportionen müssen stimmen. Das bedeutet, ihre Abmessungen sollten zur Größe des Gartens passen. Grenzt eine Terrasse unmittelbar ans Haus oder steht mit ihm in direkter Blickbeziehung, sollte auch die Größe der Fassadenfläche in die Planungsüberlegungen einbezogen werden. Die Größe eines Sitzplatzes richtet sich außerdem nach der beabsichtigten Nutzung. Wer einen Rückzugsort zum Lesen plant, fühlt sich auf wenigen Quadratmetern wohl, soll der Sitzplatz Treffpunkt für große Runden sein, ist deutlich mehr Größe gefragt. Ein Sitzplatz für zwei Personen sollte wenigstens zwei mal zweieinhalb Meter messen, für vier Personen sollten es schon drei mal fünf Meter sein.

Beleuchtung: Der Sitzplatz ist ein Wohlfühlort. Das sollte sich auch in seiner Beleuchtung niederschlagen. Deswegen empfiehlt sich, die Umgebung heller als den eigentlichen Sitzplatz zu beleuchten und dort vor allem mit indirekter Beleuchtung zu arbeiten. Aber Achtung: keine Lichtwand um die Terrasse aufbauen. Das wirkt ungemütlich und verhindert, dass man den nächtlichen Garten sieht. Besonders spannend und schön ist die stimmungsvolle Inszenierung des Gartens. Das Anstrahlen von Solitärsträuchern, Bäumen oder architektonischen Highlights bringt Spannung und Tiefe. Trotzdem sollte der praktische Nutzungsaspekt nicht komplett aus dem Blick geraten, etwa in Form einer gezielten punktuellen Beleuchtung für den Grill oder einen Leseplatz.

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