Frauen, die an Endometriose leiden, haben vielfach einen langen, schmerzvollen Leidensweg hinter sich, bis die Diagnose Endometriose gestellt wird. Das muss nicht so sein. Bei Symptomen wie starken Menstruationsschmerzen, unklaren Unterleibschmerzen und unerfülltem Kinderwunsch bietet das interdisziplinär aufgestellte Endometriose-Netzwerk Niederrhein des Evangelischen Krankenhauses Wesel (EVK) fachübergreifende eine umfassende diagnostische, medizinische und therapeutische Versorgung. Hier werden höchste medizinische und therapeutische Expertise für Frauen mit bestätigter oder dem Verdacht auf Endometriose regional gebündelt.

„Wir möchten die betroffenen Frauen, die oft einen hohen Leidensdruck haben, kompetent und nach den neuesten Erkenntnissen behandeln“, sagt Dr. Bernhard Uhl, Endometriose Spezialist und Chefarzt der Klinik für Gynäkologie, Urogynäkologie und gynäkologische Onkologie am EVK Wesel, über die Krankheit, deren Relevanz sich auch in der zunehmenden öffentlichen Aufmerksamkeit widerspiegelt. „Es ist unsere Aufgabe, die betroffenen Frauen mit möglichst wenigen Operationen bis zum Einsetzen der Wechseljahre zu begleiten“, sagt der Experte des Gesundheitscampus Wesel.

Dazu braucht es Erfahrung und ein multiprofessionelles Team. So wurde bereits im Jahr 2022 auf dem Gesundheitscampus Wesel ein Endometriose-Netzwerk gegründet, welches in seinen Strukturen, Expertisen und seiner Qualität einem Endometriose-Zentrum der höchsten Stufe gleicht. Durch diese vernetzte, enge Zusammenarbeit aller Professionen schafft es das Endometriose-Netzwerk am Evangelischen Krankenhaus seit Jahren, die Zahl der Eingriffe für die Patientinnen so niedrig wie möglich zu halten. Für die individuelle Behandlungs- und Therapieplanung gibt es zudem eine spezielle Endometriose-Sprechstunde. Außer bei unerfülltem Kinderwunsch muss der Verdacht auf diese Erkrankung hier auch nicht unbedingt sofort durch einen Eingriff bestätigt werden. „Dafür gibt es moderne konservative Behandlungsoptionen, mit denen wir gute Erfolge erzielen“, sagt Dr. Uhl weiter. Sollte trotz der zu bevorzugenden konservativen Therapie eine Operation jedoch unumgänglich sein, können die Experten des EVK diese Operation zudem mit hoher Expertise durchführen und so das Risiko für Komplikationen und weitere Eingriffe deutlich senken.

„Seit der Etablierung der Endometriose-Sprechstunde haben wir bereits vielen Frauen nachhaltig helfen können. Auf diese Erfahrung können unsere Patientinnen setzen und davon profitieren“, betont Dr. Uhl, der selbst mit hoher operativer Expertise (Zertifizierung MIC III der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie und damit höchste Expertenstufe) seit 30 Jahren Frauen mit der chronischen Erkrankung betreut.

Aktuell wurde Dr. Uhl zudem erneut vom Magazin Stern unter den 52 besten operativen Gynäkologen gelistet.