Es sind zwei gegensätzliche Phänomene: Einerseits avancieren ,,Fast Fashion" und eine Masse an textilen Abfällen zunehmend zu einem globalen Problem. Andererseits wird ein geschärftes Umweltbewusstsein bei vielen Konsumenten sichtbar, welches zu einer steigenden Nachfrage nach nachhaltigeren Textilprodukten führt. Damit wird die Produktion von Recycling-Garnen aus textilen Abfällen für Textilhersteller weltweit attraktiver. Als führender Hersteller von Maschinen für die Faser- und Spinnereivorbereitung kommt hier das Mönchengladbacher Traditionsunternehmen Trützschler mit seinen innovativen Anlagenlösungen ins Spiel.
Zukunftsweisende Recycling-Projekte
Im Rahmen eines EU-geförderten Projekts arbeitet Trützschler beispielsweise an der Herstellung von Recycling-Garnen und -Textilien aus gemischten Alttextilien. Ziel ist es, dass die Garne hohe technische Anforderungen, wie sie zum Beispiel in der Automobilindustrie gestellt werden, erfüllen. Wichtige Partner sind dabei das Mönchengladbacher Entwicklungs- und Engineering-Unternehmen imat-uve sowie die niederländischen Projektpartner FBBasic, C2C ExpoLab und Stichting Texperium, die unter anderem Expertise in der Rückführungslogistik sowie in der Herstellung technischer Garne einbringen. ,,Es ist uns gelungen, strapazierfähige Garne aus 100 % gemischten textilen Abfällen zu fertigen ein riesiger Fortschritt im textilen Recycling", berichtet Christian Franke, Leiter der Projektabteilung bei Trützschler. Die technologische Herausforderung liegt vor allem in der optimalen Aufbereitung der sogenannten Sekundärfasern aus textilen Abfällen: Speziell für Recycling entwickelte Trützschler-Maschinen und -Prozesse kommen zum Einsatz, um das Fasermaterial, das durch Reißen der textilen Flächen entsteht, zuverlässig und gleichzeitig schonend von Gewebepartikeln zu reinigen und eine möglichst hochwertige Fasermischung für die Verspinnung herzustellen. In Kooperation mit imat-uve führte Trützschler dazu umfangreiche Testreihen im Maschinenpark des hauseigenen Technikums durch - mit Erfolg. ,,Eine rundum gelungene Zusammenarbeit, die nicht nur für eine nachhaltigere Textilkette, sondern auch für die Textilwirtschaft in der Grenzregion Deutschland/ Niederlande wertvoll ist", fasst Christian Franke die Kooperation zusammen.
Zunehmende Nachfrage bei Garnund Textilherstellern
Dass die Wiederverwertung textiler Abfälle im Trend liegt, zeigt sich deutlich an der wachsenden Zahl von Textilherstellern, die auf der Suche nach Recycling-Lösungen sind. ,,Unternehmen denken zunehmend darüber nach, wie sie Schnittreste und unbenutzte Textilabfälle aus ihrer Produktion verwerten können“, sagt Bettina Temath, Leiterin des globalen Marketings bei Trützschler. ,,Auch hier haben wir zahlreiche Versuche für die Entwicklung von hochwertigen Recycling-Garnen durchgeführt, die in neuen Kollektionen verwendet werden können - mit vielversprechenden Ergebnissen." Gleichzeitig wachsen die Anlagenkapazitäten für Recycling-Garne in wichtigen textilen Märkten in Asien oder in der Türkei. Die Firma Trützschler hat sich darauf eingestellt und neben innovativen Reinigungsmaschinen eine neue Karde speziell für das Textilrecycling entwickelt, die bei Kunden weltweit im Einsatz ist: die intelligente Karde TC 19i für Recycling. „Die intelligente Karde für Recycling hilft unseren Kunden, aus textilen Abfällen den bestmöglichen Mehrwert herauszuholen“, erklärt Bettina Temath. ,,So können Kunden nicht nur profitabler produzieren, sondern zu einer nachhaltigen Garnherstellung beitragen. Wir sehen in den nächsten Jahren große Potentiale im mechanischen Recycling." So will Trützschler auch in Zukunft die Nachhaltigkeit in der Textilindustrie vorantreiben.
Über die Trützschler Gruppe
Die Trützschler Gruppe gliedert sich in die Bereiche Spinning, Nonwovens, Man-Made Fibers und Card Clothing. Mit über 3.000 Beschäftigen an neun Standorten weltweit, davon ca. 750 im Mönchengladbacher Stammwerk, produziert Trützschler Maschinen, Anlagen und Zubehör für die Spinnereivorbereitung, die Nonwovens- und die Chemiefaserindustrie. Seit über 130 Jahren gelten die Prinzipien einer nachhaltigen Unternehmensführung, die für Trützschler neben der ökologischen und ökonomischen auch eine soziale Dimension besitzt: Erst kürzlich wurde beispielsweise die Trützschler Foundation ins Leben gerufen, eine gemeinnützige Stiftung, die junge Menschen und Kinder in den Bereichen Sport, Bildung und Forschung unterstützt. Darüber hinaus ist Trützschler ein beliebter Arbeitgeber in der Region und bietet attraktive Berufsperspektiven - sowohl für Schüler, Studierende und Berufseinsteiger als auch für Fach- und Führungskräfte. Weitere Informationen finden Sie unter
