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Wirtschaft Attraktives Starterkit für Gründer vom Förderverein nextMG in Mönchengladbach

Mietkostenfrei wohnen, arbeiten und ausstellen - die örtliche Gründerszene ist wieder um drei Startups reicher geworden.

ElviraSakiri (Startup El Visar), Rafael Lendzion (WFMG), Kristina Mituzaite (Startup Teils_mit_X) und Yusuf Ismail (Startup SwarmTech Industries) beim Besuch des Digital Demo Day in Düsseldorf im vergangenen September (v.l.). FOTO: WFMG

Eine Online-Bibliothek für ungenutzte Dinge, intelligente Handtaschen und clevere Drohnen-Schwärme - mit diesen Ideen qualifizierten sich im Frühjahr 2021 drei Startups für das bereits zum zweiten Mal ausgelobte Startup.Starterkit.MG. Sie dürfen insgesamt ein Jahr mietkostenfrei in einer der neuen Gründer-WGs am Neumarkt in Rheydt wohnen, dazu gibt es neue Mietküchen des Mönchengladbacher Startups Renovido. ,,Wir wollen mit dem Starterkit hier in Mönchengladbach zwölf Monate eine Rundum-Betreuung für aussichtsreiche Gründungsvorhaben anbieten", sagt Sebastian Leppert, Vorsitzender von nextMG. Der Verein übernimmt für den Zeitraum die Coachingund Mentoring-Rolle für die Startups und unterstützt dabei, die Ideen zu schärfen und in Richtung Marktreife zu entwickeln.Die Gewinner erhalten zudem Gratis-Arbeitsplätze und Ausstellungsflächen, bekommen Unterstützung in Bank-Angelegenheiten, profitieren von vergünstigter E-Mobilität und dürfen kostenlos im Sportverein mittrainieren.

Einer der Gewinner ist Yusuf Ismail aus Südafrika, der am Campus Kleve Bionik studiert. Seine Idee besteht darin, Schwarmintelligenz auf Drohnenroboter zu übertragen, um damit über Thermalsensoren beispielsweise den Zustand kritischer Infrastruktur aus der Luft zu überwachen oder vorausschauende Wartung für Industrieanlagen zu ermöglichen. Mönchengladbach kennt Ismail bereits, er arbeitet seit 2020 in der Blauschmiede beim Startup 3D InnovaTech an einem Forschungsprojekt und seiner Masterarbeit. Auch Kristina Mituzaite ist die Region nicht unbekannt, sie hat am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium ihr Abitur gemacht und neben der IT-Universität Kopenhagen auch an der Fontys studiert. Gemeinsam mit einem Geschäftspartner plant sie eine Online-Peer-to-Peer-Bibliothek, um ungenutzte Gegenstände für kleines Geld innerhalb der Nachbarschaft oder einer Community wie einer Studierendenschaft zu leihen oder zu verleihen. Auch Elvira Sakiri ist für das Starterkit von Essen nach Mönchengladbach gezogen. „Der Support, den man hier vom ersten Kontakt an genießt, hat mich überwältigt", sagt die junge Gründerin. Sie will eine intelligente und nachhaltige Handtasche aus natürlichen Materialien realisieren, inklusive Ortungsfunktion, Diebstahlschutz und weiteren technischen Funktionen.

Abseits der großen NRW-Gründer-Hotspots wie Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet hat Mönchengladbach mehrere erfolgreiche Anstrengungen unternommen, um sich nachhaltig auf der Startup-Landkarte zu positionieren. Dazu zählen Formate wie die ,,Gründerwoche Niederrhein", aber auch die 2019 erstmals ausgerufene Runde des „Startup.Starterkit.MG", das ein bundesweites Echo erzielte. Das Starterpaket wird von einer Vielzahl an lokalen Organisationen und Firmen unterstützt. So zeichnet sich die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach für Gesamtorganisation, Vermarktung und Kommunikation des Pakets verantwortlich, finanziert die Arbeitsplätze der Startups bei einem Coworking-Anbieter und kümmert sich um Marketing sowie Netzwerk. Die städtische Entwicklungsgesellschaft EWMG stellt die mietkostenfreien Wohnungen zur Verfügung, die vom Mönchengladbacher Startup Renovido mit neuen Mietküchen ausgestattet werden. Der Verein nextMG übernimmt Mentoring und Coaching, die Stadtsparkasse steuert kostenlose Girokonten bei. Bibliothekskarten gibt es von der Stadtbibliothek Mönchengladbach, die NEW stellt Freiminuten für die Mobilitätsplattform Wheesy bereit und trainieren dürfen die Gewinner im Gladbacher Hockeyund Tennisclub. Brigitte Bonder

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