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Garten erleben Regenwasser für den Gartenteich

Vom Dach in die Tonne und dann in den Garten - das ist der Klassiker. Wer seinen Gartenteich mit Regenwasser befüllt, spart nicht nur Geld, sondern tut auch Gutes für die Umwelt.

Der Gartenteich wird idealerweise mit Regenwasser gefüllt. FOTO: BENJAMIN NOLTE/DPA-TMN

Der Pool ist ein Lieblingsort im Garten. Aber er steht in der Kritik, denn Schwimmbecken schlucken nun mal viel Wasser - ein Problem in trockenen Sommern. Etwas anders verhält es mit dem Gartenteich, der als Lebensraum für viele Wildtiere und Verbesserer des Mikroklimas nicht in der Kritik steht. Allerdings kann es hier nötig sein, gerade deswegen einen bei Hitze zu stark gesunkenen Wasserstand wieder aufzufüllen.

„Sinkt der Wasserstand zu stark, werden die Pflanzen im Flachwasserbereich nicht ausreichend versorgt“, erklärt Jörg Korfhage, Gärtner und Trainer an der DIY Academy. „Mit niedrigerem Wasserstand erwärmt sich das Wasser im Teich stärker, sein Sauerstoffgehalt nimmt an ab, Algen wachsen stärker und die Fische leiden oder sterben sogar.“

Der Wasserstand eines Teichs sinkt im Jahresmittel um zwei Millimeter, im Sommer um vier bis fünf Millimeter. Wichtig: Man darf ihn nicht abdecken.

Gepflegtes Teichwasser nicht austauschen

Allerdings muss man auch beim Teich das Wasser nicht komplett erneuern. Es hält sich laut Jörg Korfhage über Jahre und muss nur dann teilweise abgelassen und erneuert werden, wenn die Wasserqualität stark abnimmt. Das kann passieren, wenn sich Laub und Pflanzenreste im Wasser ansammeln. Daher rät der Gärtner, sie einmal pro Jahr gründlich und zwischendurch bei Bedarf zu entfernen. „Ein Gartenteich erfordert schon einen gewissen Pflegeaufwand“, sagt Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau.„Man kann ihn aber reduzieren, indem man die Kraft der Pflanzen nutzt und in Niedrigwasserzonen Teichpflanzen wie Binsen, Seggen, Rohrkolben, Schilf oder Sumpfdotterblume anpflanzt, die das Wasser reinigen.“ Aber auch die können zum Problem werden. Denn nicht nur Sonne und Wärme entziehen dem Teich Wasser, sondern auch Pflanzen, die rund um das Gewässer wachsen. „Wenn ihre Wurzeln direkten Kontakt zur Wasserfläche haben, greift der Kappilareffekt und sie saugen die Flüssigkeit aus Teich oder Pool“, erklärt Jörg Korfhage.

Besonders durstig sei Schilf.„Am besten ist es, den Gewässerrand von Pflanzen frei zu halten und keine direkte Verbindung zwischen Wasser und Land zu schaffen“, rät der Gärtner.

Bei starkem Wasserverlust sollte eine Beschädigung der Teichfolie in Betracht gezogen werden. „Fällt der Wasserstand innerhalb einiger Tage um ungefähr zehn Zentimeter, gibt es irgendwo eine Leckage“, sagt Jörg Korfhage. Auch Folien von Pools können undicht werden. Bei Pool wie auch Teich kann dabei das Alter eine Rolle spielen: Ihre Folien haben eine erwartbare Lebensdauer von etwa 15 Jahren.

Regenwasser ist besser als Brunnen- und Trinkwasser

Um aufbereitetes Trinkwasser zu sparen, können Teich und Pool mit Regenwasser befüllt werden. Für den Teich ist das laut Jörg Korfhage sogar besser als Brunnen- und Trinkwasser. Letzteres ist teuer und braucht unter Umständen viel Aufbereitungsmittel, um Teichwasser-Qualität zu erreichen. Brunnenwasser kann Schadstoffe enthalten. Daher sollte man es analysieren lassen, bevor man es verwendet.

Im Pool ist es etwas komplizierter. „Man kann Regenwasser, das in einer Zisterne gesammelt wurde, generell für den Pool nutzen“, sagt Ute Wanschura, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Schwimmbad & Wellness. Aber es muss vorher aufwendig aufbereitet werden.

Abgelassenes Wasser weiter verwenden

Die gute Nachricht: Selbst das Wasser, das man aus Pool und Teich ablassen muss, kann man weiternutzen. „Es kann gesammelt und zum Bewässern des Gartens genutzt werden“, so Michael Henze. Bei Poolwasser, das eventuell noch Chlor enthält, sollte man aber einige Tage warten, bevor man es auf die Pflanzen gießt. „Chlor baut sich schnell ab und ist dann kein Problem mehr“, so Ute Wanschura.

VON KATJA FISCHER

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